Wenn der Schmerz zu einer Dauerbelastung wird, führt dies bei Betroffenen oft zur starken Einschränkungen im Alltag und Berufsleben. Schmerztherapien können helfen, Schmerzen zu lindern und den richtigen Umgang mit dem Schmerz zu erlernen.
Was ist eine Schmerztherapie?
Vor allem chronische Schmerzen schränken die Lebensqualität der Betroffenen stark ein. Unter einer Schmerztherapie versteht man daher alle therapeutischen Maßnahmen, welche zur Reduktion von Schmerzen beitragen. Ziel der Therapie ist es, die Schmerzen zu lindern und dass die Patienten und Patientinnen lernen, die Schmerzen zu kontrollieren. Die Schmerztherapie kann verschiedene Behandlungsmöglichkeiten umfassen, darunter Physiotherapie, Medikamente, psychologische Unterstützung, Akupunktur und vieles mehr. Welche Form der Therapie zur Anwendung kommt, ist abhängig von der Art und Intensität der Beschwerden sowie von den individuellen Bedürfnissen des Patienten oder der Patientin. Gemeinsam mit dem Schmerztherapeut bzw. der Schmerztherapeutin wird ein geeigneter Behandlungsplan erstellt.
Insgesamt findet die Schmerztherapie in einer Vielzahl von medizinischen Bereichen Anwendung, wie in der Orthopädie, Neurologie oder Psychiatrie und Psychologie.
Wann ist eine Schmerztherapie sinnvoll?
Schmerz ist nicht gleich Schmerz, denn es gibt verschiedene Arten. Bei akuten Schmerzen, wo die Ursache bereits bekannt ist, können gezielte Maßnahmen eingesetzt werden, die zur Linderung der Schmerzen führen. Sind die Ursachen der Akutschmerzen jedoch nicht bekannt, besteht ein hohes Risiko, dass die Schmerzen chronisch werden. Von chronischen Schmerzen spricht man, wenn diese länger als 6 Monate andauern. Eine Schmerztherapie ist daher immer dann sinnvoll, wenn die Schmerzursache nicht ausfindig gemacht werden kann und das Risiko besteht, dass die Schmerzen chronisch werden. Außerdem sollte eine Schmerztherapie auch in Erwägung gezogen werden, wenn Schmerzen das tägliche Leben beeinträchtigen, unabhängig von ihrer Ursache oder Dauer.
Welche Schmerzformen werden behandelt?
Je nachdem, um welche Art von Schmerzen es sich handelt und in welchem Bereich, wird eine spezielle Schmerztherapie eingesetzt. Bei folgenden Schmerzen findet die Therapie Anwendung:
- Akuten Schmerzen nach Verletzungen oder Operationen
- Chronischen Schmerzen, die länger als 6 Monate anhalten
- viszerale Schmerzen wie Bauchschmerzen bei Magengeschwüren
- neuropathische Schmerzen
- In der Orthopädie:
- Schmerzen im Rücken, Kopf oder Gesicht
- Gelenk,- Muskel- und Weichteilschmerzen
- Arthrose
- nach orthopädischen Operationen und Sportverletzungen
Die Entscheidung über die Sinnhaftigkeit einer Schmerztherapie wird in der Regel mit einem Arzt oder einer Ärztin besprochen, die die individuelle Situation des Patienten bewertet.
Wie läuft die Schmerztherapie ab?
Auch hier unterscheidet sich der Ablauf je nach Bereich wieder. Jede Schmerztherapie beginnt aber mit der Anamnese, um die Krankheitsgeschichte, die Schmerzen und Dauer zu identifizieren.
1. Anamnese
Zunächst führen die Therapeuten bzw. Therapeutinnen ein ausführliches Gespräch mit dem Patienten bzw. der Patientin. Dieses bildet das Fundament für eine präzise Schmerzdiagnose und ermöglicht eine detaillierte Analyse der täglichen Beeinträchtigungen. Da das Schmerzempfinden und die Beschreibung von Schmerzen sehr individuell sein können, helfen sogenannte Schmerzskalen die Schmerzen besser einzustufen.
2. Diagnostik
In der Orthopädie ist der 2. Schritt die körperliche Untersuchung des Bewegungsapparates vor Ort. Hierbei können auch bildgebende Verfahren eingesetzt werden, um die Schmerzen konkreter zu definieren und einzugrenzen.
3. Festlegen des Therapieziels
Nach der Anamnese bzw. nach der Untersuchung wird ein gemeinsamer Behandlungsplan und das Ziel festgelegt. Danach kann mit den Behandlungen begonnen werden.
4. Regelmäßige Kontrollen
Nach Beginn der Therapie wird der Fortschritt in regelmäßigen Abständen überwacht, um die Wirksamkeit zu beurteilen. Auf dieser Basis können Anpassungen und Veränderungen im Therapieplan vorgenommen werden, um optimale Ergebnisse zu erzielen.
Behandlungskonzepte in der Schmerztherapie
Es gibt unterschiedliche Maßnahmen, die eingesetzt werden können, um das Therapieziel bestmöglich zu erreichen und ist abhängig von der individuellen Krankheitsgeschichte, Präferenzen und Schmerzen. Häufig kommt jedoch die Multimodale Schmerztherapie zur Anwendung. Hier werden medikamentöse Therapien, wie die Einnahme von Schmerzmittel oder anderen Medikamenten mit weiteren Therapieverfahren kombiniert, umso eine effizientere Behandlung zu erzielen. In der Orthopäde werden zum Beispiel neben den Medikamenten Physio- und Bewegungstherapie, Akupunktur oder auch psychologischen Therapien kombiniert.
Wie lange dauert die Schmerztherapie?
Allgemein lässt sich dies im Vorfeld nicht exakt bestimmen. Akute Schmerzen lassen sich meist schnell behandeln, bei chronischen Schmerzen dauert die Therapie in der Regel länger. Der Zeitraum kann sich über Monate oder auch Jahre strecken.
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