Skip to content

Mund-Nasen-Schutzmasken, FFP2/3 – Sinnhaftigkeit und Unterscheidung

Inhaltsverzeichnis
Foto: Andrea Tosi / © stock.adobe.com

Atemschutzmasken haben sich als wirksames Mittel bewiesen, um die Verbreitung des Coronavirus einzudämmen. Mittlerweile werden in Deutschland medizinische Masken, beispielsweise OP-Masken oder FFP2/3 Masken in öffentlichen Verkehrsmitteln sowie im Einzelhandel vorgeschrieben. Nachfolgend erfahren Sie, worin sich die einzelnen Masken unterscheiden und inwiefern sie eine Ausbreitung von Aerosolen verhindern.

Die verschiedenen Arten von Mund-Nasen-Schutzmasken (MNS)

Getreu ihres Namens zählen alle Masken als MNS, wenn diese sowohl den Mund als auch die Nase vollständig bedecken. Um eine optimale Schutzwirkung zu gewährleisten, sowohl für den Träger als auch das Umfeld, ist es von größter Wichtigkeit, dass jede Maske eng am Gesicht anliegt. Noch wichtiger ist das bei den nachfolgend ebenfalls genannten FFP2-Masken, da anderenfalls Aerosole frei an der Seite entweichen und die eigentliche Sicherheitsfunktion nicht mehr gegeben ist.

Alle medizinischen Masken unterliegen strikten Anforderungen, die bei den FFP-Masken beispielsweise durch das CE-Siegel erfüllt werden. Innerhalb Europas gilt die EN 14683 für klassischen MNS aus Stoffmaterial, die EN 149 beziehungsweise EN 14683 für FFP2/3-Masken ohne Ventil und die EN 149 für FFP2/3-Masken mit Ventil.

Unterschieden wird zwischen diesen Arten:

  • einfache Stoffmaske
  • medizinische Stoffmaske (OP-Maske)
  • FFP1-Masken
  • FFP2- und FFP3-Masken, wahlweise mit oder ohne Ventil

Schutzwirkung von medizinischem Mund-Nasen-Schutz

Hierbei handelt es sich um einfache Stoffmasken aus zertifiziertem Material. In der Praxis sind diese Masken auch als “OP-Masken” bekannt, sie bestehen aus einem hellblauen und weißen Stoff, an der Seite befinden sich Gummis zur sicheren Befestigung hinter dem Ohr. Diese Masken liegen relativ lose an, wodurch der Träger weiterhin ohne nennenswerte Einschränkungen frei atmen kann.

Diese Form des Mund-Nasen-Schutzes schützt den Träger nur sehr eingeschränkt, da der Stoff nicht in der Lage ist feinste Aerosole konsequent auszusperren. Sie helfen jedoch dabei, das Umfeld zu schützen, da abgegebene Aerosole nicht direkt entweichen und das persönliche Umfeld erreichen

Des Weiteren wird bei medizinischen Mundschutz-Typen zwischen drei Typen (I, II und IIR) unterschieden. Im medizinischen Sektor werden ausschließlich Mundschutzmasken mit Typ II oder TYP IIR verwendet. Masken mit Typ IIR besitzen eine erhöhte Beständigkeit gegen Aerosole und andere Flüssigkeiten, der Atemwiderstand beträgt weniger als 60 Pa/cm². Sie können mindestens 98 % der Bakterien filtern.

Masken vom Typ II filtern ebenfalls mindestens 98 % der Bakterien, besitzen aber keine erhöhte Beständigkeit gegen Aerosole. Der Atemwiderstand ist bei diesen Masken 40 Pa/cm² oder kleiner.

Schutzwirkung und Unterscheidung der FFP-Masken

Unterteilt werden FFP-Masken in drei Typen: FFP1, FFP2 und FFP3. Des Weiteren ist eine Unterscheidung zwischen Masken mit oder ohne Ventil möglich, was sich konkret auf die Schutzwirkung dieser Masken auswirkt.

FFP1-Masken gelten als nicht geeignet und bieten keinen ausreichenden Schutz gegen Aerosole. Sie weisen die folgenden Eigenschaften auf:

  • Gesamtleckage darf den Wert von 25 % nicht übersteigen
  • sie müssen vor mindestens 80 % der Partikel bis zu einer Größe von 0,6 µm schützen

FFP2-Masken weisen die folgenden Eigenschaften auf:

  • Gesamtleckage von maximal 11 %
  • sie müssen mindestens 94 % aller Partikel bis zu einer Größe von 0,6 µm filtern

FFP3-Masken bieten zwar einen größeren Schutz, werden aufgrund der damit verbundenen Kosten aber praktisch nicht eingesetzt. Ihre Eigenschaften:

  • Gesamtleckage von weniger als 5 %
  • 99 % aller Partikel von einer Größe bis zu 0,6 µm werden gefiltert
Foto: Andrey Popov / © stock.adobe.com

Aufbau der Maske und Einfluss auf Träger sowie Umfeld

Der klassische Mund-Nasen-Schutz aus Stoff schützt den Träger nur eingeschränkt, dafür aber das Umfeld. Einen umfassenden Schutz bieten FFP2- und FFP3-Masken, die sowohl den Träger als auch das Umfeld schützen, sofern sie kein Ventil besitzen. FFP-Masken mit einem Ventil schützen weiterhin den Träger, nicht aber das Umfeld. Aus diesem Grund gelten Masken mit Ventil während der Corona-Pandemie-Bekämpfung als weniger geeignet. Das gilt insbesondere, wenn Menschen beispielsweise Angehörige aus der Risikogruppe besuchen. Ein integriertes Ventil schützt dann zwar den Träger, nicht aber die besuchte Person der Risikogruppe.

In jedem Fall ist von großer Wichtigkeit, dass die FFP-Masken eng anliegen und korrekt verwendet werden, anderenfalls verlieren sie weitgehend bis komplett ihre Schutzwirkung. FFP2-Masken sollten lediglich einmalig verwendet werden. Es ist möglich, diese zu trocknen, jedoch kommt die Schutzwirkung dann nicht einer neu verwendeten FFP2-Maske gleich.

Bei klassischen Mund-Nasen-Schutzmasken, die keine medizinischen Masken sind, lässt sich keine verlässliche Aussage zur Schutzwirkung treffen. Medizinische Masken sind genormt und müssen konkrete Anforderungen hinsichtlich des Stoffes erfüllen. Bei den einfachen Stoffmasken von Textilherstellern, Modeunternehmen oder in Eigenregie genähten Masken variiert die Schutzwirkung, da der verwendete Stoff keine einheitlichen Vorgaben erfüllen muss

Wichtige Informationen zur Wiederverwendung der Masken

Medizinische- beziehungsweise OP-Masken sind Einwegprodukte. Mit fortschreitender Tragedauer wird der Stoff durchfeuchtet, wodurch die Schutzwirkung sukzessive verlorengeht. Sie sollten nicht länger als zwei Stunden getragen und anschließend entsorgt werden. Das gilt auch für einfache Stoffmasken ohne medizinische Klassifizierung.

FFP2-Masken ohne Ventil besitzen eine maximale Tragezeit von 75 Minuten. Anschließend müssen sich die Masken für mindestens 30 Minuten “erholen”, bevor eine Schutzwirkung gegeben ist. Aus diesem Grund ist mitunter notwendig, wenn Masken länger getragen werden müssen, diese regelmäßig zu ersetzen – anderenfalls erfüllen sie keine verlässliche Schutzwirkung

Fotoquellen: Adobe Stock, https://stock.adobe.com; https://elements.envato.com

Weitere interessante Artikel

Unser Gesundheitsblog mit aktuellen Themen rund um Medizin & Prävention