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Die Wirbelsäule – Anatomie und Funktion

Inhaltsverzeichnis
Die menschliche Wirbelsäule

Die Wirbelsäule ist das Rückgrat unseres Körpers, welche uns nicht nur ermöglicht aufrecht zu stehen sondern auch unsere Bewegungen mit ihrer beeindruckenden Flexibilität unterstützt. Sie bildet die zentrale Achse des Skeletts. Doch wie ist die Wirbelsäule aufgebaut, welche Abschnitte gibt es und was sind die zentralen Aufgaben des Stützgerüsts? Das erfahren Sie in diesem Artikel.

Wirbelsäule

Die menschliche Wirbelsäule

Die Wirbelsäule ist in der Fachsprache auch unter dem Begriff columna vertebralis bekannt und ist die knöcherne Mitte des Körpers. Sie dient nicht nur als Stütze für den Körper, sondern ermöglicht auch eine Vielzahl von Bewegungen, von einfachen Drehungen bis hin zu komplexen Biegungen. Ihre Flexibilität und Stärke ermöglichen uns die tägliche Bewegung im Alltag, sei es beim Gehen, Sitzen, Bücken oder Heben. Zudem ist die Wirbelsäule der Ort, an dem viele wichtige Nervenfasern verlaufen, die Signale zwischen dem Gehirn und dem Rest des Körpers übertragen.

Die Wirbelsäule des Menschen weist Ähnlichkeiten zu der von anderen Wirbeltieren auf, es gibt aber auch bedeutende Unterschiede. So ist die Wirbelsäule des Menschen ganz anders gekrümmt, wodurch wir Menschen einen aufrechten Gang haben. Auch die Anzahl, Form und Art der Wirbeln unterscheidet sich bei den einzelnen Wirbeltieren. Die Wirbelsäule schrumpft im Laufe des Tages leicht aufgrund der Kompression durch die Schwerkraft, was erklärt, warum Menschen am Abend etwas kleiner sein können als am Morgen. Betrachtet man die Wirbelsäule von der Seite, weist sie vier leichte Krümmungen auf. Diese sind unter anderem dafür verantwortlich, dass Belastungen gut abgefedert werden können.

Aufbau der Wirbelsäule

Die Wirbelsäule besteht aus den einzelnen Knochen, den sogenannten Wirbeln. Zwischen den einzelnen Wirbeln befinden sich die Bandscheiben, welche aus einer faserigen äußeren Schicht und einem gelartigen Kern bestehen. Die Wirbelsäule umgibt außerdem das Rückenmark, das eine Verbindung zwischen dem Gehirn und dem Rest des Körpers darstellt und von den Wirbelkanälen geschützt wird, die sich im Inneren der Wirbel befinden. Das Rückenmark ist ein wichtiges Element der Wirbelsäule. Des Weiteren sind an der Wirbelsäule auch verschiedene Bänder, Muskeln und Nerven beteiligt, die für ihre Funktion und Stabilität wichtig sind. Die Länge der Wirbelsäule ist abhängig von der Körpergröße, bei Frauen ist sie aber im Durchschnitt 61 Zentimeter lang, bei Männern 71.

Im Durchschnitt verfügt eine erwachsene Person über insgesamt 33 Wirbel, die in fünf Abschnitte unterteilt sind (von oben nach unten):

Aufbau der Wirbelsäule

Kreuz und Steißbein befinden sich am Übergang zum Becken, welches eine Verbindung zu Wirbelsäule und den Beinen herstellt. Erst mit zunehmendem Alter verschmelzen einige der Wirbel im Kreuz- und Steißbeinbereich, so dass ein Erwachsener im Durchschnitt insgesamt 24 bewegliche Wirbel hat. Durch die unterschiedlichen Ausrichtungen der Gelenke zwischen den Wirbeln in den verschiedenen Abschnitten nimmt die Wirbelsäule in seitlicher Ansicht eine doppelte S-Form an. Diese Form ermöglicht uns den aufrechten Gang sowie die Abfederung und den Ausgleich von Belastungen.

Die verschiedenen Wirbelsäulenabschnitte sind unterschiedlich beweglich. Am flexibelsten sind die Halswirbeln. Kreuz und Steißbein hingegen sind kaum beweglich, dafür aber größer und stabiler. Den je weiter unten die Wirbeln angeordnet sind, desto mehr Gewicht müssen sie tragen.

Aufbau der einzelnen Wirbel

Die einzelnen Wirbel können je nach Abschnitt in der Wirbelsäule unterschiedliche Größen oder Formen haben, der Aufbau der einzelnen Wirbel ist aber gleich. Eine Wirbel besteht aus:

Der zentrale Teil der Wirbel und ist bei allen Wirbeln, mit Ausnahme der ersten beiden Halswirbeln, nach vorne gerichtet. Sie tragen das Gewicht des Körpers und ermöglichen Bewegungen wie Biegen und Drehen.

Er schützt das Rückenmark und bildet zusammen mit den Wirbelgelenken und den Querfortsätzen das charakteristische Aussehen der Wirbelsäule. Die Zwischenwirbelgelenke (Facettengelenke) verbinden die Wirbelbögen zweier Wirbel miteinander und steuern die Beweglichkeit.

Das Wirbelloch ist der Hohlraum innerhalb jedes Wirbels, der das Rückenmark umgibt und schützt. Die Löcher aller Wirbeln gemeinsam bilden den Wirbelkanal.

Aufbau Wirbelsäule

Die Bandscheiben

Die Bandscheiben liegen zwischen den einzelnen Wirbelkörpern und sind elastisch. Jede Bandscheibe besteht aus einer faserigen äußeren Schicht und einem gelartigen Kern. Der Kern wirkt als eine Art Druckpolster und schützt die Wirbeln bei Belastungen. Kommt es zu einer Druckbelastung, geben die Bandscheiben Flüssigkeit ab und werden zusammengedrückt. Erst wenn es zur Entlastung kommt, gelangt Flüssigkeit in die Bandscheiben und diese werden wieder dicker. Bei Überbelastung bzw. Fehlhaltungen kann der Faserring in den Wirbelkanal gepresst werden und infolge kann ein Bandscheibenvorfall auftreten.

Das Rückenmark

Das Rückenmark ist ein zentrales Nervensystemorgan, das sich im Wirbelkanal der Wirbelsäule befindet. Es fungiert als Verbindung zwischen dem Gehirn und dem restlichen Körper und spielt eine wesentliche Rolle bei der Übertragung von sensorischen Informationen und motorischen Signalen. Das Rückenmark besteht aus Nervenfasern, die in Nervenwurzeln gebündelt sind und durch die Wirbelsäule verlaufen. Es ist für lebenswichtige Funktionen wie Reflexe, Bewegungskoordination und die Wahrnehmung von Schmerz und Berührung unerlässlich.

Funktion der Wirbelsäule

Die Hauptaufgabe der Wirbelsäule ist das Aufrechterhalten unseres Körpers sowie der Schutz des Rumpfes. Sie ist unser Stützgerüst und durch sie sind Rumpf, Brustkorb, die Rippen sowie Arme, Beine und das Becken miteinander verbunden. Zudem bietet die Wirbelsäule dem Rückenmark Schutz vor Verletzungen. Dies ist äußerst wichtig, da im Rückenmark, wie schon erwähnt, sämtliche Nervenbahnen verlaufen und verarbeitet werden. Neben dem Rückenmark schützt die Wirbelsäule auch andere lebenswichtige Organe im Brust- und Bauchraum, wie die Lunge, das Herz und die inneren Bauchorgane.

Die Wirbelsäule trägt das Gewicht des Körpers und überträgt es gleichmäßig auf den unteren Teil des Körpers, was wichtig ist, um eine gleichmäßige Belastung der Gelenke und Muskeln sicherzustellen. Durch ihre spezielle Krümmung werden Stöße abgedämpft und nicht ans Gehirn weitergeleitet. Die Wirbelsäule besteht auch aus einer Vielzahl von Bändern. Die einzelnen Bänder zwischen den Wirbelbögen dehnen sich, wenn es zur Beugung kommt und helfen der Rückenmuskulatur beim erneuten Aufrichten der Wirbelsäule. Die Bandscheiben zwischen den Wirbeln dienen als elastische Puffer und absorbieren Stöße und Belastungen, die beim Gehen, Laufen oder anderen Aktivitäten auftreten.

Wirbelsäule Aufbau und Funktion

Erkrankungen der Wirbelsäule

Die Wirbelsäule übernimmt wichtige Funktionen unseres Körpers und ist ständig im Einsatz. Überbelastungen oder Fehlhaltungen können jedoch ihre täglichen Aufgaben einschränken und zu ernsthaften Krankheiten führen. Diese Erkrankungen der Wirbelsäule haben meist einen erheblichen Einfluss auf das Wohlbefinden des Menschen. Erkrankungen der Wirbelsäule können verschiedene Formen annehmen und eine Vielzahl von Ursachen haben – von harmlosen Rückenschmerzen bis hin zu Wirbelfrakturen, deren Schmerzen häufig bis in die Arme und Beine ausstrahlen. Einige Krankheiten wirken sich nur auf einzelne Wirbeln aus, andere hingegen auf die gesamte Wirbelsäule.

Die Wirbelsäule ist ein erstaunliches Konstrukt aus Knochen, Bandscheiben und Nerven und bildet das Rückgrat des menschlichen Körpers. Als zentraler Pfeiler des Körpers ist die Wirbelsäule entscheidend für eine gesunde Körperhaltung und eine Vielzahl von täglichen Aktivitäten. Durch regelmäßige Bewegung und richtige Haltung können Sie dazu beitragen, die Gesundheit und Funktion Ihrer Wirbelsäule zu erhalten und ein aktives, schmerzfreies Leben zu führen.

Fotoquellen: Adobe Stock, https://stock.adobe.com; https://elements.envato.com

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