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Morbus Crohn – Ein Überblick

Inhaltsverzeichnis
Morbus Crohn

Was ist Morbus Crohn?

Bei Morbus Crohn handelt es sich um eine chronische Entzündung des Magen-Darm-Trakts; im Allgemeinen verläuft sie schubweise, d.°h., Betroffene sind teilweise beschwerdefrei, zu anderen Zeiten zeigt sich dagegen eine ausgeprägte Symptomatik.
Neben starken Durchfällen sind auch Bauchschmerzen ein klassisches Symptom. Anders als bei Colitis ulcerosa ist bei Morbus Crohn nicht nur eine oberflächliche Entzündung der Darmschleimhaut gegeben, vielmehr betrifft die Erkrankung auch tieferliegende Schichten der Darmwand. Bis dato gilt die Krankheit als nicht heilbar, allerdings ist eine symptomatische Behandlung mithilfe von Medikamenten möglich. Zudem hat ein auf Morbus Crohn abgestimmter Lebensstil einen positiven Einfluss auf den Krankheitsverlauf.

Kurzübersicht: Sechs Fakten zu Morbus Crohn

Wie entsteht Morbus Crohn?

Obschon bereits seit vielen Jahren intensiv geforscht wird, ist bis heute unklar, aus welchen Gründen Menschen an Morbus Crohn erkranken. Es wird davon ausgegangen, dass differente Ursachen zum Ausbruch der Krankheit beitragen: Neben Genetik und Umweltfaktoren spielen auch die Darmflora sowie die köpereigene Immunabwehr eine Rolle. Welcher Faktor der individuell auslösende ist, ist bis dato unklar.

Mediziner weisen allerdings darauf hin, dass das Risiko an Morbus Crohn zu erkranken durch Rauchen erhöht wird. Auch Stress ist ein Faktor, der Krankheitsschübe verursachen kann. Zudem haben Forscher herausgefunden, dass spezifische Genveränderungen das Risiko für eine Morbus-Crohn-Erkrankung erhöhen. In etwa 50 Prozent der Patienten haben eine Gen-NOD2-Mutation, die Auswirkungen auf das Immunsystem hat.

Vermutet wird zudem, dass eine beeinträchtige Funktion der Darmwandbarriere ursächlich sein könnte. Eine intakte Darmwand ermöglicht die Versorgung des Körpers mit Nährstoffen und verhindert zugleich das Eindringen von Krankheitserregern. Ist die Darmflora aus dem Gleichgewicht geraten, werden diese Funktionen nicht mehr korrekt erfüllt. Nisten sich in der Darmwand dann Bakterien ein, kann das Immunsystem sehr stark reagieren. Erforscht wird des Weiteren, ob eine Autoimmunreaktion die Ursache für Morbus Crohn ist.

Von Morbus Crohn sind vor allem Menschen im Alter von 15 bis 35 Jahren betroffen; allerdings kann die Krankheit auch bei älteren Personen auftreten.

Symptome von Morbus Crohn

Wie bereits erläutert, handelt es sich bei Morbus Crohn um eine Erkrankung, bei der die Schleimhaut des Verdauungstrakts entzündet ist, wobei nicht nur die oberen Schichten der Schleimhaut, sondern auch tieferliegende Schleimhautschichten betroffen sind. Zudem ist es möglich, dass das Mesenterium und damit die Befestigung des Darms sowie die Lymphknoten von der Krankheit betroffen sind. Obschon Morbus Crohn alle Komponenten des Verdauungstrakts betreffen kann, sind meist der Dickdarm sowie Teile des Dünndarms befallen.

Grundsätzlich verläuft die Krankheit in Schüben, so dass es auch Zeiten gib, in denen der Patient symptomfrei ist. Durchlaufen Betroffene allerdings einen akuten Krankheitsschub, haben sie Bauchschmerzen und Durchfall. Die Schmerzen können in der gesamten Bauchregion auftreten, sind allerdings meist am letzten Abschnitt des Dünndarms und damit im rechten Unterbauch am heftigsten. Teils handelt es sich um krampfartige Schmerzen, die sowohl punktuell als auch diffus auftreten können.

Weitere Symptome sind Appetitlosigkeit, Verdauungsstörungen sowie Übelkeit, Erbrechen und infolge Gewichtsverlust sowie Mangelerscheinungen. Eine erhöhte Temperatur oder Fieber können ebenfalls auftreten.

Risikofaktoren für Morbus Crohn

Wie schon im Abschnitt zu den Ursachen von Morbus Crohn angesprochen, weisen Personen mit einer bestimmten Genmutation (NOD2) ein höheres Risiko, an Morbus Crohn zu erkranken, auf.

Wissenschaftler gehen davon aus, dass das Erkrankungsrisiko mit dem Gen-Veränderungsgrad steigt. So ist anzunehmen, dass Personen, die eine NOD2-Gen-Veränderung aufweisen ein 2,5-fach höheres Risiko haben, an Morbus Crohn zu erkranken als Personen, die keine Gen-Mutation haben. Forschungen zeigen zudem, dass das eine zweifache Veränderung innerhalb eines NOD2-Gens das Risiko um etwa das Vierzigfache erhöht, wobei das Erkrankungsrisiko 100 Prozent beträgt, wenn beide NOD2-Gene mutiert sind. Auch Mutationen anderer Gene können das Risiko für eine Morbus-Crohn-Erkrankung erhöhen: Neben dem OCTN1-Gen betrifft dies auch das DLG5-Gen.
Inwieweit die anderen genannten Faktoren das Risiko für das Entstehen von Morbus Crohn beeinflussen, ist derzeit Gegenstand der Forschung.

Behandlung von Morbus Crohn

Zunächst erfolgt eine konservative Therapie, deren Ziel darin besteht, die symptomfreien Krankheitsphasen zu verlängern und akute Krankheitsschübe zu verkürzen. Neben entzündungshemmenden Medikamenten, meist in Form von Infusionen oder Tabletten, die den Darm beruhigen sollen, werden auch Antibiotika verabreicht. Die Antibiotika sollen Zusatzinfektionen durch Bakterien vorbeugen oder lindern. Zudem werden Antikörper-Therapien durchgeführt. Hierdurch kommt es zu einer Hemmung des Immunsystems und zugleich zum Senken der Entzündungsbereitschaft des Verdauungstrakts.

Sollte ein Patient während eines akuten Schubs nicht auf die medikamentöse Behandlung ansprechen, kann ein operativer Eingriff ratsam sein. Die Operation dient der Entfernung des betroffenen Darmabschnitts, wobei so darmschonend wie möglich vorgegangen wird. Im Zuge von Operationen lassen sich auch möglicherweise entstandene Fisteln versorgen.

Diagnose von Morbus Crohn

Eine Diagnose sollte grundsätzlich von einem Arzt gestellt werden. Sollten Sie unter Beschwerden oder den genannten Symptomen leiden, ist es ratsam, einen Arzt zu konsultieren. Um eine Diagnose stellen zu können, ist eine umfassende Anamnese erforderlich, denn etwaige andere Erkrankungen bzw. Ursachen für Ihre Beschwerden sind zwingend auszuschließen. So könnte die geschilderte Symptomatik auch von einem gereizten Darm, Unverträglichkeiten sowie infektiösen Durchfallerkrankungen oder aber einer Blinddarmentzündung verursacht werden. Zudem muss evaluiert werden, ob es sich nicht auch um eine andere chronisch verlaufende Darmerkrankung wie beispielsweise Colitis ulcerosa handeln könnte.

Im Rahmen des Diagnoseprozesses können weitere Untersuchungen notwendig werden: Neben einer Blut- und Stuhluntersuchung sowie einer Gewebeentnahme aus dem Darmtrakt können auch eine klassischen Darmspiegelung, eine Darmspiegelung mithilfe einer Videokapsel sowie Ultraschall und MRT durchgeführt werden.

  • https://www.apotheken-umschau.de/krankheiten-symptome/magen-und-darmerkrankungen/morbus-crohn-symptome-ursachen-therapie-740043.html
  • https://www.netdoktor.de/krankheiten/morbus-crohn/
  • https://www.internisten-im-netz.de/krankheiten/morbus-crohn/morbus-crohn-ursachen-risikofaktoren.html
  • https://www.internisten-im-netz.de/krankheiten/morbus-crohn/erste-anzeichen-symptome/
  • https://www.tk.de/techniker/gesundheit-und-medizin/behandlungen-und-medizin/verdauungstrakt/morbus-crohn-entzuendungen-im-darm-2021862?tkcm=ab

Fotoquellen: Adobe Stock, https://stock.adobe.com; https://elements.envato.com

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