Viele Menschen kennen das Gefühl: Der Herbst beginnt, der Winter setzt ein und die Stimmung wird schwerer. Depressive Gefühle treten auf. Doch warum ist dies so und was können Sie gegen depressive Stimmungen im Winter ausrichten? Erfahren Sie, wie Sie wieder Freude in Ihr Leben bringen und der Winterdepression entkommen.
Doch zunächst die Frage: Wieso sind wir im Winter depressiv?
Depressive Stimmung im Winter hat verschiedene Ursachen – ist jedoch vor allem auf das trübe Wetter und die früh einsetzende Dunkelheit zurückzuführen. Der Mensch benötigt natürliches Licht für seinen Stoffwechsel und sein Wohlbefinden. Werden in der zweiten Hälfte des Jahres die Tage kürzer, dann erhält der Körper nicht mehr die benötigte Lichtmenge. Viele Menschen verbringen ihre Tage im Büro oder in anderen Innenräumen bei der Arbeit. Auf diese Weise wird die Lichtmenge weiter reduziert. Wolken hängen vor der Sonne, wenig Licht dringt durch. All diese Faktoren führen dazu, dass die Stimmung gesenkt wird.
Die krankhafte Winterdepression wird durch eine Störung des biologischen Tagesrhythmus ausgelöst. Der Serotonin-Melatonin-Stoffwechsel ist beeinträchtigt. Mittags herrscht kurzwellige (blau-betonte) Licht wirkt stärker auf den Stoffwechsel ein als das langwellige (rot-betonte) Licht der Abenddämmerung. Im Winter sind die Lichtmenge und die Lichtverteilung anders als im Sommer, was zur Entstehung der Winterdepression führen kann.
Wie erkenne ich, dass ich unter Winterdepression leide?
Sie sind mit der Winterdepression nicht alleine. Im Norden Europas ist der Anteil an winterdepressiven Menschen höher als im Süden Europas. In der Mitte Europas kann von einem Bevölkerungsanteil von 9 Prozent ausgegangen werden, die an Winterdepression leiden. Vor allem Menschen ab dem 30. Lebensjahr haben mit saisonalen Depressionen zu kämpfen. Mit höherem Alter wird das Auftreten seltener. Durchschnittlich sind Frauen häufiger betroffen als Männer. Zu den typischen Symptomen des Winter Blues gehören:
- Gedrückte Stimmung
- Erschöpfung
- Energielosigkeit
- Freudlosigkeit
- Gereiztheit
- Vernachlässigung der eigenen Person
- Vernachlässigung sozialer Kontakte
- Konzentrationsstörungen
- Extreme Müdigkeit
- Appetitmangel
- Schlafstörungen
- Diverse körperliche Beschwerden, die keine organischen Ursachen haben
- Erhöhtes Schlafbedürfnis
- Unausgeglichenheit
- Erhöhter Zuckerkonsum
- Nervosität
Gut zu wissen: So bekämpfen Sie winterliche Depressionen
Vorab: Klären Sie ab, dass es sich tatsächlich um eine winterliche Depression handelt. Bedenken Sie, dass es sich auch bei der Winterdepression um eine Depression im Sinne der Klassifikation nach ICD-10 handelt. Genauer gesagt handelt es sich um eine Unterform. Bei schwerwiegenden Störungen und Problemen ist ärztliche oder therapeutische Hilfe unerlässlich. Da an dieser Stelle ausdrücklich nur Ratschläge gegeben werden können, muss darauf hingewiesen werden, dass bei Verdacht auf eine Erkrankung eine ärztliche Abklärung erforderlich ist.
Winterlichen Depressionen beugen Sie wie folgt vor beziehungsweise Sie bekämpfen die winterliche Depression wie folgt:
1. Verbringen Sie möglichst viel Zeit im Freien in der Sonne!
Nutzen Sie den Sonnenschein aus, um der depressiven Stimmung entgegenzuwirken. Nehmen Sie sich beispielsweise die Zeit, um in der Mittagspause einen Spaziergang zu machen. Machen Sie am Wochenende einen Ausflug aufs Land oder verlegen Sie Ihren Arbeitsplatz ans Fenster, durch welches natürliches Sonnenlicht scheint.
2. Treffen Sie sich mit Freunden und pflegen Sie soziale Kontakte!
Menschen sind soziale Wesen. Der Kontakt mit anderen Menschen macht uns glücklich. Entscheiden Sie, wann Sie sich mit welchen Menschen treffen möchten. Nutzen Sie die Gelegenheit für einen Smalltalk mit den Nachbarn oder organisieren Sie einen Spieleabend mit Freunden.
3. Lachen Sie häufiger!
Erwachsene lachen nur noch selten. Es ist jedoch wissenschaftlich bewiesen, dass Lachen gesund ist und das Immunsystem stärkt. Lachen macht glücklich und lässt die winterliche Depression, das trübe Wetter und die Dunkelheit kurzfristig vergessen sein.
4. Treiben Sie mehr Sport!
Sport wirkt sich auf vielerlei Weise positiv auf den Körper aus. Zum einen stärken Sie Ihr Immunsystem und kräftigen Ihren Körper. Zum anderen setzen Sie durch die Bewegung und die körperliche Auslastung Glückshormone frei, die sich positiv auf Ihre Stimmung auswirken.
5. Bringen Sie Licht in Ihr Heim!
Dunkle Tage, dies muss nicht sein. Nutzen Sie die festliche Stimmung im Winter und in der Vorjahreszeit, um Licht ins Haus und ans Haus zu bringen. Schmücken Sie die Terrasse mit Lichtern und Lichterketten. Erleuchten Sie den Vorgarten und sorgen Sie im Haus für warmes Licht. Bedenken Sie, dass die Lichtfarbe Auswirkungen auf das Wohlbefinden hat. Je natürlicher das Licht wirkt, desto besser ist dies für die Psyche.
6. Sprechen Sie mit anderen Menschen über Ihre Gefühle!
Verkriechen Sie sich nicht in einem Schneckenhaus. Sprechen Sie mit Freunden und Verwandten über Ihre Gefühle und Ihre Empfindungen. Kommunikation und Austausch wirken sich positiv auf das Wohlbefinden aus und sind eine Erleichterung für die Seele. Oftmals finden Sie gemeinsam Lösungsansätze, wie Sie die Winterdepression erfolgreich bekämpfen können.
7. Lichttherapie
Möglich ist auch die Lichttherapie, bei der gezielt Lichtquellen eingesetzt werden, um den Bedürfnissen des Körpers zu entsprechen.
- https://www.deutsche-familienversicherung.de/krankenhauszusatzversicherung/ratgeber/artikel/winterdepression-symptome-erkennen-und-rechtzeitig-handeln/
- https://de.wikipedia.org/wiki/Winterdepression
- https://de.wikipedia.org/wiki/Depression