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Antigene – Was ist das überhaupt?

Inhaltsverzeichnis
Was sind Antigene

Antigene - körperfremde und körpereigene Zellen mit charakteristischer Oberflächenstruktur

An jedem Tag sind Sie einer Umwelt körperfremder Substanzen ausgesetzt, die als Bakterien, Pilze oder Viren in Ihren Körper eindringen. Diese Tatsache ist von Natur aus nicht gefährlich, da Ihr Körper für genau diese Situation ein Abwehrsystem besitzt. Im gesunden Zustand ist das sogenannte Immunsystem des Menschen in der Lage, eingedrungene Fremdstoffe zu erkennen und diese zu eliminieren.

Zellen besitzen charakteristische Oberflächenmerkmale – sogenannte Antigene. Auch die eigenen Körperzellen sind mit diesen Informationen ausgestattet, die das Immunsystem jedoch während der Entwicklung des Körpers in der Schwangerschaft und nach der Geburt zu akzeptieren lernt. Schon in dieser Entwicklungsphase beginnt es, zwischen körpereigenen und körperfremden Substanzen zu unterscheiden. Dabei erfolgt in einem gesunden Körper keine Immunantwort auf die körpereigenen Antigene.

Körperfremde Zellen finden sich in der Luft und gelangen in Form von Pollen, Krankheiten (Viren oder Bakterien) oder Luftverschmutzung in Ihren Körper. Auch durch das Wasser können Antigene übertragen werden. Alte Wasserrohre, verkalkte Armaturen oder verunreinigtes Trinkwasser transportieren ebenfalls Antigene. Auf ungewaschenem Obst oder Gemüse lauern Bakterien oder Viren und schließlich bieten jeder Haushalt und alle Haustiere weiteren Nährboden für Parasiten, Hausstaubmilben oder Mikroorganismen.

Wenn das Immunsystem reagiert

Antigene tragen ihren Namen als Abkürzung des englischen Begriffes “antibody generator”. Die Übersetzung – Antikörper-Erzeuger – macht deutlich, was beim Auftreten von Antigenen in Ihrem Körper passiert. Erkennt Ihr Immunsystem ein Antigen, kommt es zu einer sogenannten Immunantwort. Diese sorgt dafür, dass körperfremde Zellen von eigenen Antikörpern gebunden und zerstört werden.

Antikörper sind von Ihrem Immunsystem hergestellte Eiweißstoffe und werden medizinisch als Immunglobuline bezeichnet. Sie können sich mit den Antigenen, die auf der Oberfläche körperfremder Zellen sitzen, verbinden. Dabei muss Ihr Immunsystem für jedes einzelne Antigen einen individuellen Antikörper herstellen.

Ganz einfach formuliert sieht eine Immunantwort auf das Eindringen eines Antigens folgendermaßen aus:

Antigene und das Beispiel des AB0-Blutgruppensystems

Das Wissen um diese Immunantwort ist besonders wichtig, wenn es um Bluttransfusionen oder Organspenden geht. Der eigene Körper wertet das Blut oder ein Organ eines anderen Menschen durch die entsprechenden Antigene als fremde Zellen, die beseitigt werden müssen. Daher gilt, dass die Immunantwort umso schwächer ausfällt, je mehr das Spenderblut dem des Empfängers ähnelt. Anders ausgedrückt müssen die Blutgruppen kompatibel sein, da sich Blut nicht einfach von einem Menschen auf den anderen übertragen lässt. Der österreichische Arzt Karl Landsteiner stellte zu Beginn des 20. Jahrhunderts das AB0-Blutgruppensystem auf und machte damit Transplantationen und Blutinfusionen sicherer.

Landsteiner fand heraus, dass sich auf den Hüllen aller roten Blutkörperchen (Erythrozyten) Antigene befanden, die bei jedem Menschen unterschiedlich waren. Er unterteilte die Antigene in vier Gruppen mit folgender Charakteristika:

  • https://www.chemie.de/lexikon/Antikörper.html

Fotoquellen: Adobe Stock, https://stock.adobe.com; https://elements.envato.com

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