Skip to content

Hörprobleme und Hörgeräte

Inhaltsverzeichnis

Schwerhörigkeit und Hörprobleme

Ein nachlassendes Gehör wird häufig erst spät bemerkt. Zunächst denken Sie vielleicht, der Gesprächspartner würde nur undeutlich sprechen. Aber spätestens wenn der Ehepartner sich über einen zu laut eingestellten Fernseher beklagt, sollten Sie die Warnzeichen ernst nehmen. Schwierigkeiten mit dem Gehör sind jedoch kein Schicksal mehr. Die Technik und die Medizin haben sich stark weiter entwickelt und heute helfen moderne Hörgeräte betroffenen Patienten enorm. Auch wer früher zur Taubheit verdammt war, kann heute mit ein wenig Hilfe sich wieder akustisch orientieren.

Übersicht über die meisten Hörprobleme

Es gibt unterschiedliche Arten von Schwerhörigkeit. Sie lassen sich grob in nachlassende akustische Sensorik und in Störgeräusche unterteilen. Die allmählich schwindende Hörkraft ist dabei die deutlich angenehmere Variante. Das nachlassende Gehör wird von vielen weniger als störend empfunden. Ganz im Gegensatz dazu ist der Tinnitus, das nicht abstellbare Geräusch, eine psychisch stark belastende Erkrankung. Je besser Sie Ihrem Ohrenarzt ihre  Hörprobleme schildern, desto gezielter kann er eingreifen. Die häufigsten Ursachen für Hörprobleme sind Folgende:

Die Altersschwerhörigkeit tritt auf, wenn die sensiblen Ohrhärchen sich allmählich abzubauen beginnen. Dann wird der Schall nicht mehr optimal ans Trommelfell weiter geleitet und das Hören erfordert immer mehr Konzentration. Dieses Krankheitsbild lässt sich durch ein passendes Hörgerät besonders schnell wieder in den Griff bekommen.

Anders ist hingegen die Schwerhörigkeit in der Jugend zu therapieren. Durch eine Masern-Infektion kann beispielsweise eine vollständige Taubheit entstehen. Dann helfen auch die besten Hörgeräte nichts mehr. Achten Sie deshalb bei sich selbst und bei Ihren Kindern stets auf den vollständigen Impfschutz!

Der Hörsturz ist mit einem Infarkt vergleichbar. Eine Mangeldurchblutung kann die Hörnerven schädigen und das Hörvermögen schlagartig einschränken. Ein Hörsturz geht häufig mit einem Tinnitus einher. Die Ursachen für den Hörsturz können vielfältig sein. Häufig sind es psychische Probleme, Überlastungen oder Drogen- und Medikamentenmissbrauch. Auch hier ist es sehr wichtig, dass Sie dem Ohrenarzt alles sagen, was Ihnen um Ihre Gehörprobleme auffällt. Die Therapie eines Hörsturzes ist hochspezifisch. Die Präzision bei der Diagnose ist für die Rettung des Hörvermögens von entscheidender Bedeutung.

Der “Mann im Ohr“, also die Stimmen und spezifische Geräusche (Vogelzwitschern, Schritte, Sirenen) sind kein klassischer Hörschaden. Hier liegt meist eine psychische Erkrankung zugrunde, die sich mit den entsprechenden Medikamenten behandeln lässt.

Ein Knalltrauma ist eine kurzzeitige Überlastung des Trommelfells. Neben dem namensgebenden Knall kann das Trommelfell auch durch andere Ursachen verletzt werden. Ein Schlag auf das Ohr oder ein Tauchunfall können ebenfalls zu einer Schwerhörigkeit führen. Knalltraumen benötigen ebenfalls eine sofortige Behandlung. Je früher der Ohrenarzt konsultiert wird, desto größer ist die Wahrscheinlichkeit, ohne Hörgerät weiterleben zu können.

Wie erkennt man Hörprobleme?

Sofern kein Hörsturz oder Knalltrauma vorliegt, tritt ein Hörschaden schleichend auf. Sie merken es, wenn Sie ihre Gesprächspartner immer schlechter verstehen. Auch wenn ein Waldspaziergang allmählich die vertrauten Geräusche vermissen lässt, wird der schleichende Verlust des Hörvermögens offensichtlich. Achten Sie auch auf das, was Besucher und Partner zu ihnen sagen. Wenn diese sich über viel zu laut eingestellte Geräte wie Fernseher oder Radio beklagen, sollten Sie diese Hinweise ernst nehmen. Der Verlust des Hörvermögens beginnt mit den hohen Tönen. Je tiefer ein Ton ist, desto mehr tritt der Körperschall in Kraft. Deshalb fällt einem selbst das schwindende Gehör beim Sprechen nicht so sehr auf. Ein Teil des Schalls geht beim Sprechen durch die Knochen zum Hörnerv. Das Trommelfell wird dabei umgangen – Sie verstehen sich selbst deshalb für lange Zeit völlig problemlos.

Schwierigkeiten mit dem Hörvermögen können in jedem Alter auftreten. Sobald sich offensichtlich etwas an Ihrem Gehör etwas verändert, verlieren Sie keine Zeit mit dem Arztbesuch!

Welche Hörgeräte gibt es?

Die Technik der Hörhilfen hat sich enorm weiterentwickelt. In vielen Fällen, die vor wenigen Jahren noch hoffnungslos waren, kann heute wieder zu neuem Gehör verholfen werden. Im Design sind die Geräte jedoch seit langer Zeit unverändert. Man unterscheidet grundsätzlich zwischen den beiden folgenden Varianten:

Das Hinter-Ohr-Hörgerät ist der Klassiker der akustischen Hilfen. Die Bandbreite dieser Geräte reicht von einfachen Kassenmodellen bis zu hoch performenden Hörhilfen. Wenn die Optik weniger wichtig ist, sind die Hinter-Ohr-Hörgeräte nicht nur preiswerter, sie haben in den oberen Ausbaustufen auch eine größere Performance. Ziel eines Hörgerätes ist es nicht einfach alle eintreffenden Schallwellen zu verstärken. Vielmehr selektieren moderne Geräte zwischen Störgeräuschen und relevanten Tönen. Einfache Kassenmodelle sind deshalb für wenig aktive Menschen vollkommen ausreichend. Wer aber auf seinen Konzertbesuch nicht verzichten will und gerne in geselliger Runde verweilt, für den kann ein einfaches Hörgerät schnell an seine Grenzen stoßen.

blank

Das Im-Ohr-Hörgerät ist deutlich kleiner als das Hinter-Ohr-Hörgerät. Es hat deshalb aber nicht unbedingt weniger Leistung. Auch in dem verkleinerten Maßstab gibt es Geräte, die mit den besten Hinter-Ohr-Hörgeräten mithalten können. Darüber hinaus verschwinden die Mini-Hörhilfen fast vollständig im Ohrkanal. Sie sind damit optisch deutlich angenehmer, da sie das Handicap des Hörschadens verbergen. Da das Gehäuse des Im-Ohr-Hörgerätes aber genau auf den Gehörgang angepasst werden muss, sind diese Hörgeräte deutlich teurer als die Hinter-Ohr-Hörgeräte.

Der Akku ist heute eine standardmäßige Ausstattung von Hörgeräten. Mit den Lithium-Ionen-Akkus sind die akustischen Hilfen von heute sehr haltbar und schnell wieder aufgeladen. Die Batterielösung ist hingegen nicht mehr State of the Art. Es besteht dabei immer die Gefahr, dass die Batterie aufgibt und Sie keinen passenden Ersatz dabei haben. Diese unkomfortable bis gefährliche Situation ist mit dem heutigen Stand der Technik völlig vermeidbar.

Wie man einem Hörschaden vorbeugt

Sie mag Musik nur, wenn sie laut ist” – so singt Herbert Grönemeyer bereits in den 80ern über die Wonnen lauter, basslastiger Rockmusik. Bezeichnenderweise ist die besungene Dame bereits vollkommen taub. Tatsächlich ist das permanente Beschallen der Trommelfelle mit einer Lautstärke über 80 dB(A) reines Gift für das Gehör. In der Industrie ist deshalb diese Schallgrenze das Obermaß, der bei einem Produktionsprozess auftreten darf. Sind bei Arbeit oder Hobby mit großem Lärm zu rechnen, sollten Sie Ihr Gehör zusätzlich schützen. Bereits einfache Ohrenstopfen reichen aus, um die Gefahr eines Hörschadens wirkungsvoll vorzubeugen.

Was die Gesetzgebung aber nicht regelt, ist wie man privat mit seinem Gehör umgeht. Permanenter Rock-, Disco- oder Technoschall in Überlautstärke haben deshalb auch schon bei Jugendlichen zu bleibenden Hörschäden geführt. Unser Tipp: Verwenden Sie Kopfhörer mit Noise-Canceling-Funktion. Diese regeln den Schall über 85 dB(A) automatisch ab und beugen so den bleibenden Hörschäden vor.

Weitere Ursachen für ein verschlechterndes Gehör sind Stress, Krankheit oder Knalltrauma. Wenn sich die benannten Symptome zeigen, gehen Sie bitte unbedingt sofort zum Ohrenarzt.

Fotoquellen: Adobe Stock, https://stock.adobe.com; https://elements.envato.com

Weitere interessante Artikel

Unser Gesundheitsblog mit aktuellen Themen rund um Medizin & Prävention