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Venenoperationen

Inhaltsverzeichnis
Venenoperation

Was ist das Ziel von Eingriffen an den Venen?

Das Ziel von Venenoperationen ist, Symptome bzw. Beschwerden, die durch krankhaft veränderte Venen (Varizen) verursacht sind, zu lindern und Folgeerkrankungen vorzubeugen. Am Ende steht das generelle Ziel der Venenchirurgie, die Lebensqualität der betroffenen Patienten wieder herzustellen bzw. zu verbessern.

Welche Arten von Venenoperationen gibt es?

Bevor eine Venenoperation notwendig wird, gibt es verschiedene konservative Behandlungsansätze, wie Kompressionsstrümpfe, Venensalben, Kühlung, Bewegung, Medikamente. Wenn diese Methoden nicht mehr ausreichend sind, steht eine Eingriff an den Venen zur Diskussion. Es gibt unterschiedliche Arten von Venenoperation, die abhängig vom Schweregrad und Art der Venenerkrankung sind. Eine Entscheidung über eine Venenoperation wird gemeinsam mit dem Facharzt getroffen. Dabei werden Vor- und Nachteile der jeweiligen Veneneingriffe erörtert und ein persönlicher Behandlungsplan erstellt.

Bekannte Operationsarten sind:

Venenoperationen

Wie wird eine Venenoperation durchgeführt?

Der Ablauf hängt sehr stark von der Operationsart ab.  Bei allen Eingriffen erfolgt zur Vorbereitung das Anamnesegespräch und die Aufklärung des Patienten. Die Inhalte einer Anamnese sind die Stammdaten des Patienten, Vorgeschichte, Medikamenteneinnahme, aktuelle Beschwerden, Soziales und Beruf. Damit bekommt der Arzt einen groben Überblick über den Gesamtzustand des Patienten. Die Aufklärung gibt dem Patienten Auskunft über Ablauf, Risiken und Rahmenbedingungen. 

Sklerotherapie:

Der Eingriff wird ambulant durchgeführt: Am besten unter Ultraschallkontrolle wird mit einer dünnen Nadel in die erkrankte Vene eine Flüssigkeit oder ein Schaum eingebracht, der das Venensegment verschliesst. Eine Narkose oder Lokalanästhesie ist nicht erforderlich, man kann sich den Eingriff „wie eine Blutabnahme“ vorstellen. Kleiner Stich, keine oder kaum Schmerzen. Im Verlauf kann es nach der Verödung zu einer Entzündungsreaktion kommen, hier werden bei Bedarf entzündungshemmende Medikamente verordnet. Nach dem Eingriff wird im Intervall eine Verlaufskontrolle stattfinden, eventuell werden solche Verödungen in mehereren Sitzungen erfolgen.  

Endovenöse Lasertherapie (EVLT):

EVLT ist eine komplikationsarme, minimal-invasive Technik zur Ausschaltung pathologischer Venen, die so effektiv ist wie die Stripping-Operation, aber weniger invasiv und komplikationsärmer ist, sowie keine Narkose erfordert und ambulant durchgeführt wird.  
Bei der EVLT wird in Lokalanästhesie die Vene unter Ultraschallkontrolle punktiert, die Laserfaser mit Hilfe eines Schleusensystems platziert und die Vene mittels Laserenergie verschlossen. Es stehen verschiedene Laserwellenlängen und unterschiedliche Behandlungsprotokolle zur Verfügung (gepulste oder kontinuierliche Energieabgabe, getakteter oder kontinuierlicher Rückzug, 3 – 30 Watt Laserleistung). Eine Energiedichte von ca. 10 J pro mm Venendurchmesser sind. Auch hier kann es nach dem Eingriff zu einer Entzündungsreaktion kommen, hier werden bei Bedarf entzündungshemmende Medikamente verordnet. Um einer Thrombose vorzubeugen wird in der Regel für wenige Tage eine medikamentöse Thromboseprophylaxe (Spritzen oder Tabletten) gegeben. Nach dem Eingriff wird im Intervall eine Verlaufskontrolle mit Ultraschall stattfinden. 

Radiofrequenzablation (RFA):

Im Rahmen der RFA wird durch Verwendung von Radiowellen eine Sonde auf circa 90 bis 120 Grad erhitzt und dadurch die erkrankte Vene verschlossen. Der Eingriff läuft ab wie bei der EVLT. 

Stripping-Operation und Miniphlebektomie:

Diese Verfahren sind die klassischen chirurgischen Verfahren, die trotz Aufkommen der oben genannten minimalinvasiven Verfahren immer noch einen Stellenwert haben. Insbesondere sehr große und geschlängelte Varizen, aber auch bei Z.n. vorangegangenen Venenoperationen. Je nach Ausmaß der Operation wird mancher Eingriff mit lokaler Anästhesie durchgeführt und andere unter Vollnarkose. Der Zugang wird meistens durch kleine Schnitte in der Haut durchgeführt und die Vene entfernt. In der Regel sind grössere Operationen mit einem stationären Krankenhausaufenthalt verbunden.

Venenoperationen

Wie lange dauert eine Venenoperation in der Regel?

Die Dauer des Eingriffes hängt von der Behandlungsart, dem Schweregrad der Erkrankung, dem generellen Gesundheitszustand des Patienten und dem Ausmaß der Venenerkrankung ab (also welche und wie viele Venen sind betroffen). Üblicherweise dauert ein Veneneingriff zwischen 1 und 2 Stunden. Kleinere lokale Eingriffe können auch schon in 10-20 Minuten erledigt sein. 

Ist eine Venenoperation schmerzhaft?

Eine Venenoperation kann, muss aber nicht, schmerzhaft sein. Wie immer hängt das von Art und Schwere der Erkrankung ab. Auf Grund von Anästhesie und unterschiedlichem Schmerzempfinden sind die Schmerzen von gering bis mittel einzustufen. Nach der Operation selbst sind ebenfalls Schmerzen wie Ziehen in den Beinen möglich und üblich. 

Venenoperationen

Welche Risiken sind mit einer Venenoperation verbunden?

Auch wenn äußerst unwahrscheinlich, gibt es, wie bei jedem anderen operativen Eingriff, Risiken. Der Arzt klärt während der Operationsvorbereitung seine Patienten über entsprechende Risiken auf. Kurz zusammengefasst sind diese Risiken die wahrscheinlichsten bei einer Venenoperation: 

Wie lange ist die Erholungszeit nach einer Venenoperation?

Auch die Erholungszeit hängt von Art und Schwere der Erkrankung ab und welche Venenoperation zur Behandlung gewählt wurde. Üblicherweise können Patienten insbesondere bei den minimal-invasiven Verfahren nach wenigen Tagen wieder arbeiten bzw. gewohnter Bewegung bzw. Aktivitäten nachgehen. Auf körperlich schwere Aktivitäten sollte 1 – 2 Wochen nach dem Eingriff verzichtet werden. Auch extreme Hitze und Kälte sollte einige Wochen vermieden werden. Diese Angaben sind ein ungefährer Richtwert und helfen zur Orientierung für die private Planung nach einer Venenoperation, fragen Sie bereits vor dem Eingriff Ihren behandelnden Arzt. 

War die Venenoperation erfolgreich?

Nach einem operativen Eingriff ist für jeden Patienten auch wichtig zu wissen, wie gut ist das Ergebnis, wurde die Behandlung nach Plan durchgeführt und ist das Ziel erreicht worden. Daher ist eine sonographische Kontrolle nach dem Eingriff zu empfehlen. Auch die subjektive Symptomlinderung ist ein klares Zeichen für den Eingriffserfolg. Regelmäßige Kontrollen sind auch nach dem Eingriff zu empfehlen, um Rezidive, also das Wiederauftreten von Varizen, frühzeitig zu erkennen. Die Nachsorge passiert unter Anleitung des behandelnden Arztes.  

Wer führt die Venenoperationen durch?

Während die Stripping-Operationen hauptsächlich von Chirurgen durchgeführt werden, wird die minimal-invasive Therapie auch häufig von Internisten (Angiologen) und Dermatologen angeboten. Die Eingriffe werden also von Ärzten durchgeführt, die sich auf die Behandlung von Gefäßen spezialisiert haben. 

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verfasst von:

Priv.-Doz. Dr. Martin Werner, Spezialist für Gefäßkrankheiten
Facharzt für Innere Medizin

Durchblutungsstörungen können unterschiedlichste Symptome verursachen. Thrombose, Krampfadern, Schaufensterkrankheit, Aneurysma, Karotisstenose oder Raynaudsyndrom sind häufige Gefäßerkrankungen und oft unzureichend behandelt. In der Gefäßpraxis können diverse Gefäßleiden diagnostiziert und behandelt werden. Die langfristige Behandlung meiner Patienten ist mein Anliegen. Ich kümmere mich gerne um Ihre Gefäßgesundheit!

Fotoquellen: Adobe Stock, https://stock.adobe.com; https://elements.envato.com

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