In einer Gesellschaft, die großen Wert auf Leistungsfähigkeit und Vitalität legt, kann eine erektile Dysfunktion zu erheblichen psychischen Belastungen führen. Die gute Nachricht für die Betroffenen besteht darin, dass es viele wirksame Behandlungen gibt. Dieser Artikel bietet Ihnen einen umfassenden Überblick über die Ursachen der erektilen Dysfunktion und die Optionen für eine Behandlung. Normalerweise spricht man nicht gerne über dieses Thema, obwohl es weit verbreitet ist. Laut Statistiken (1) sind etwa 20 Prozent der Männer von Potenzproblemen betroffen, wobei die Häufigkeit mit dem Alter zunimmt. Doch auch bei jungen Männern ist eine erektile Dysfunktion nicht ungewöhnlich. Die Ursachen sind oft komplex, und für die Behandlung muss man die zugrunde liegenden Faktoren verstehen.
Was ist eine erektile Dysfunktion?
Die erektile Dysfunktion beschreibt die anhaltende Unfähigkeit, eine Erektion zu bekommen oder aufrechtzuerhalten, die für einen befriedigenden Geschlechtsverkehr genügt. Wichtig ist dabei, dass gelegentliche Probleme völlig normal sind. Erst wenn die Schwierigkeiten über mindestens sechs Monate bestehen, spricht man von erektiler Dysfunktion.
Weil eine Erektion ein komplexer Prozess (2) ist, bei dem Nerven, Blutgefäße, Hormone und Emotionen zusammenspielen, kann eine Störung in jedem dieser Bereiche dazu führen, dass sie nicht mehr gelingt. Das kann belastend sein. Es bedeutet aber auch, dass die erektile Dysfunktion ein wertvoller Hinweis auf ein medizinisches Problem sein kann, das sonst nicht erkannt würde.
Was sind die Ursachen von erektiler Dysfunktion?
Die möglichen Ursachen lassen sich in körperliche und psychische Faktoren unterteilen. Häufig liegt eine Kombination aus beidem vor. Zu den körperlichen Ursachen gehören:

- Kardiovaskuläre Erkrankungen: Arteriosklerose (Verengung der Blutgefäße) kann die Durchblutung des Penis beeinträchtigen.
- Diabetes mellitus: Langfristig erhöhte Blutzuckerwerte schädigen Nerven und Blutgefäße.
- Hormonelle Störungen: Vor allem ein niedriger Testosteronspiegel kann die sexuelle Funktion beeinträchtigen.
- Medikamente: Blutdruckmittel, Antidepressiva oder Medikamente gegen Prostatakrebs können eine erektile Dysfunktion als Nebenwirkung hervorrufen.
- Neurologische Erkrankungen: Parkinsonsche Krankheit, Multiple Sklerose oder Verletzungen des Rückenmarks schädigen die Nervenbahnen.
Weitere Risikofaktoren sind das Rauchen, übermäßiger Alkoholkonsum, Bewegungsmangel und Übergewicht.
Welche Rolle spielt die Psyche?
Die Psyche ist entscheidend, wenn es um die sexuelle Funktion geht. Sehr oft ist eine erektile Dysfunktion auf psychische Belastungen zurückzuführen. Das kann die alleinige Ursache sein. In den meisten Fällen kommen noch körperliche Faktoren dazu.
Zu den psychischen Auslösern zählen vor allem Stress und Überforderung. Die Angst vor dem Versagen löst manchmal einen Teufelskreis aus. Ein niedriger Antrieb und eine negative Selbstwahrnehmung durch eine Depression wirken sich ebenfalls negativ aus. Manchmal ist die erektile Dysfunktion ein Hinweis auf unbewältigte Konflikte und Kommunikationsprobleme in der Beziehung
Wie lässt sich eine erektile Dysfunktion behandeln?
Bei der Behandlung einer erektilen Dysfunktion denken die meisten Menschen an Medikamente. Nach einer genauen Diagnose stehen jedoch viele verschiedene Optionen für eine Therapie zur Verfügung:
- Änderungen des Lebensstils wie eine Reduktion des Gewichts, regelmäßige Bewegung, Verzicht auf Tabak und Alkohol, Stressmanagement und ausreichend Schlaf erfordern einige Zeit, bis es zu einer Verbesserung kommt, die dafür nachhaltig ist.
- Medikamentöse Therapien umfassen vor allem bekannte PDE-5-Hemmer wie Sildenafil (Viagra), Tadalafil (Cialis) und Vardenafil (Levitra). Bei einem Testosteronmangel kann eine Hormontherapie nötig sein. Andere Präparate lassen sich direkt in den Penis injizieren. Alprostadil ist dabei das am häufigsten verwendete Medikament.
- Mechanische Hilfsmittel wie Vakuumpumpen und Penisringe helfen dabei, Blut in den Penis zu ziehen oder die Erektion länger zu halten.
- Psychotherapien sind unbedingt erforderlich, wenn die Ursachen in der Psyche liegen. Wer unter Ängsten oder schweren inneren Konflikten leidet, kann das Problem nicht mit Medikamenten beheben.
- Operative Eingriffe gelten als letzter Ausweg für Patienten mit schweren körperlichen Problemen. Diese Patienten können sich ein Penisimplantat einsetzen lassen.

Wie erfolgreich sind diese Behandlungen?
Die Erfolgsaussichten hängen von der zugrunde liegenden Ursache der erektilen Dysfunktion ab. In den meisten Fällen lässt sie sich erfolgreich behandeln.
PDE-5-Hemmer
PDE-5-Hemmer sind wirksam, wie viele Betroffene bestätigen, die erste Erfahrungen mit Viagra (3) gemacht haben: Die Erweiterung der Blutgefäße im Penis durch diese Medikamente hilft mehr als 70 Prozent der Männer mit Potenzproblemen dabei, wieder eine Erektion zu bekommen.
Psychotherapie
Psychotherapie zeigt gute Ergebnisse, wenn Stress oder Ängste die Ursache der Potenzprobleme sind. Hier sollte man sich allerdings die Erfolgsquote verschiedener Methoden genauer ansehen.
Änderungen des Lebensstils
Änderungen des Lebensstils haben den Vorteil, dass sie nicht nur die sexuelle Funktion verbessern, sondern auch die allgemeine Gesundheit. Es dauert allerdings mindestens einige Wochen, bis sie wirken können.
Mechanischen Hilfsmitteln
Viele Männer berichten über zufriedenstellende Ergebnisse mit mechanischen Hilfsmitteln, obwohl diese oft etwas Übung erfordern.
Operative Eingriffe
Operative Eingriffe sind oft mit Befürchtungen über ihr Gelingen verbunden. Nach dem Einsetzen eines Penisimplantats sind die meisten Patienten allerdings mit dem Ergebnis zufrieden.(4)
Häufige Fragen zum Thema erektile Dysfunktion
Ist die erektile Dysfunktion ein natürlicher Teil des Alterns?
Nein. Ein höheres Alter muss nicht zwangsläufig mit Potenzproblemen einhergehen. Zwar steigt die Häufigkeit mit dem Alter, aber es gibt wirksame Behandlungen für Männer in jeder Lebensphase.
Wann sollte ich einen Arzt aufsuchen?
Wenn die Potenzprobleme über einen Zeitraum von sechs Monaten bestehen oder Sie sich psychisch belastet fühlen, sollten Sie zum Arzt gehen.
Kann eine gesunde Lebensweise wirklich helfen?
Ja. Eine gesunde Lebensweise kann das Risiko für eine erektile Dysfunktion deutlich senken. Regelmäßige Bewegung, ausgewogene Ernährung und der Verzicht auf Suchtmittel führen zu einer wesentlichen Verbesserung
Sind PDE-5-Hemmer sicher?
Ja. Diese Medikamente sind sehr sicher, wenn sie unter ärztlicher Aufsicht eingenommen und richtig dosiert werden.
Gibt es natürliche Heilmittel gegen die erektile Dysfunktion?
Einige pflanzliche Mittel wie Ginseng oder L-Arginin können helfen, aber ihre Wirksamkeit ist noch nicht ausreichend erforscht.
Kann Stress eine erektile Dysfunktion verursachen?
Ja. Stress beeinträchtigt sowohl die psychischen als auch die körperlichen Funktionen, die für eine Erektion nötig sind