Ungewollter Harnverlust? Damit ist Schluss!
Stress- oder auch Belastungsinkontinenz genannt, ist die am häufigsten auftretende Form von Inkontinenz, sowohl bei Frauen als auch bei den Männern! Leider wird der ungewollte Urinverlust sehr oft hingenommen und nichts dagegen unternommen. Mithilfe von Einlagen oder im schlimmsten Fall von Erwachsenenwindeln können die Betroffenen den Tag überstehen. Ganz nach dem Motto “Ich lache und huste und habe Blasenschwäche”, das aus einer Werbung bekannt geworden ist, bestimmt die Harninkontinenz das Leben vieler Betroffener.
Doch damit ist jetzt Schluss! Heutzutage gibt es sehr gute und wirkungsvolle Therapien, die es schaffen ganz ohne Operation ein exzellentes Langzeitergebnis zu verzeichnen. Diese Behandlungsmöglichkeiten haben den großen Vorteil, schmerzfrei und nicht-invasiv den Patienten bei der Behandlung von ungewolltem Harndrang zu helfen.
Definition - Was ist eine Belastungsinkontinenz / Stressinkontinenz?
Die Belastungsinkontinenz, auch Stressinkontinenz genannt, ist eine Form der Harninkontinenz, bei welcher es vermehrt beim Husten, Niesen oder beim Heben von schweren Gegenständen zum ungewollten Harnabgang kommt.
Um besser zu verstehen, durch welche Ursachen es zu einer Inkontinenz kommt bzw. durch welche Symptome sich eine Harninkontinenz äußert, ist es notwendig, die Mechanismen von Patienten/Patientinnen ohne Symptome zu erklären um das physiologische Zusammenspiel der Steuerung des Harnhaltens besser zu verstehen.
Wie funktioniert die Steuerung des Harnhaltens?
Die Mitspieler in dem System, welches ungewollten Urinverlust vermeidet, sind vielfältig und das Zusammenspiel dieser Mitspieler ist ziemlich kompliziert.
Zum Ersten haben wir die „direkten“ Beteiligten, namens Harnblase, welche vom Gehirn gesteuert wird, die Harnröhre und die Muskeln, welche das System erst ermöglichen.
Zu diesen Muskeln gehören:
- Harnröhrenverschlussmuskel (Musculus sphinkter)
- Muskulatur, die die Harnblase umgibt (Musculus detrusor)
- Schleimhaut in der Harnröhre
- Beckenbodenmuskulatur, welche aus verschiedenen Lagen von Muskelpaketen besteht und den Beckenboden bildet
Hier besteht ein gravierender Unterschied in der Anatomie zwischen Frau und Mann!
Während beim Mann lediglich eine kleine und eine größere Öffnung besteht (Harnröhre und Anus), ist die weibliche Anatomie durch die Schwachstelle namens Scheide zusätzlich geschwächt! Die Beckenbodenmuskulatur stelle man sich wie das Fangnetz bei Trapezkünstlern vor, welches in der Lage ist hohen Druck von oben abzufedern. Wenn allerdings ein Stützpfeiler „einbricht“ kann der Druck nicht mehr gleichmäßig verteilt werden und es kommt zum Ungleichgewicht der Kräfte und somit zum Versagen des Stützapparates.
Ursachen einer Stressinkontinenz / Belastungsinkontinenz
- Übergewicht
- Schwere körperliche Anstrengung
- Chronischer Husten
- Schwangerschaft mit vaginaler Geburt
- Nervenschädigungen und -reizungen im Bereich der Harnblase
- Hormonelle Veränderungen im Wechsel (Menopause)
- Genetisch bedingte Bindegewebsschwäche
Warum ist es wichtig nach der Schwangerschaft präventiv etwas gegen Inkontinenz zu tun?
Das traumatischste Ereignis im Leben einer Frau ist die Schwangerschaft mit abschließender Geburt. Dieser Prozess sorgt dafür, dass die gesamte Beckenbodenmuskulatur überdehnt wird. Wenn die Betroffene qualitativ schlechtes Bindegewebe aufweist, wird an den betroffenen Regionen eine massive Überdehnung stattfindet. Sollte das geschlaffte Bindegewebe des Beckenbodens nach der Geburt nicht behandelt werden, schafft dies den Grundstein für Probleme im höheren Alter (z.B. durch Harninkontinenz oder Gebärmuttersenkung).
Im Laufe meines bereits 30 jährigen gynäkologischen Berufslebens, habe ich jeder meiner Patientinnen nach der Geburt den Rat gegeben, etwas für ihren Beckenboden zu tun. Leider war dies in 98% der Fälle vergebens! Nach 15-20 Jahren kommen dann die Betroffenen und klagen über Probleme, die ich lange bevor schon vorausgesagt habe.
Leider geht man meist erst zu Arzt, wenn die Beschwerden schon eingetroffen sind – dabei wäre es leichter denn je, präventiv etwas für Ihren Beckenboden zu tun!
Ich gebe meinen Patientinnen immer gerne folgenden Denkanstoß: Rechnen Sie zusammen, was die Heilbehelfe für Inkontinenz bis zum Ende des Lebens kosten – da ist eine regelmäßige Therapie und rechtzeitige Vorsorge unterm Strich wesentlich billiger und erhöht zusätzlich die Lebensqualität des/der Betroffenen um Vieles!
Symptome bei Belastungsinkontinenz / Stressinkontinenz
Nun zu den ersten auftretenden Symptomen: Ein Großteil meiner Patientinnen berichten nach der Geburt, dass sie zumindest einige Wochen nach der vaginalen Geburt, aber auch nach einer Geburt per Kaiserschnitt, beträchtliche Probleme mit ungewolltem Harnverlust haben. Dies bemerken Sie vor allem beim beim Husten, Lachen, Niesen, Heben und Springen – dabei kann es passieren, dass der/die Betroffene ein paar Tröpfchen Urin verliert, und diese dann in der Unterhose landen.
Andere Patientinnen beklagen, dass sie nach Einhalten der sexuellen Abstinenz bemerkt haben, dass die Gefühle beim Geschlechtsverkehr nicht mehr so intensiv wahrgenommen werden wie vor der Geburt. Durch die massive Überdehnung der Scheide und der Ausweitung des Vaginalrohres kommt es zum ersten Auftreten von Scheidensenkung. Wenn das erschlaffte Gewebe als nicht rechtzeitig behandelt wird, ist der Grundstein für eine vollständige Scheidensenkung gelegt und es kommt vermehrt zu ungewolltem Harnverlust.
Zwar bieten einige Ärzte Rückbildungs- und Beckenbodengymnastik an, welche zwar gut gemeint, allerdings ohne die nötigen Instruktionen nicht zielführend ist. Meist wird nur das Flugblatt zur Beckenbodengymnastik verteilt und die Betroffenen werden ohne weitere, wichtige Informationen im Stich gelassen.
Im Laufe des Lebens kommt vielleicht noch eine weitere Schwangerschaft mit Geburt dazu. Dies hat meist die Zunahme des Gewichtes und das Nachlassen des unterstützenden Bindegewebes zur Folge – die Situation nimmt ihren Lauf.
Behandeln Sie Ihre Stressinkontinenz / Belastungsinkontinenz rechtzeitig!
Ab dem ca. 40sten Lebensjahr bemerkt der geschulte Gynäkologe bei der Untersuchung seiner Patienten/Patientinnen, wie sich der Beckenboden und die Scheide inklusive der Gebärmutter senken.
Betroffene Damen berichten über die nachfolgenden Symptome:
- Ziehende Schmerzen im Unterbauch
- Vorwölbung der vorderen Vaginalwand (bei der selbständig durchgeführten Untersuchung mit einem Spiegel festgestellt)
- Beginnendes Tröpfeln schon bei geringer körperlicher Belastung (Husten oder Niesen bei Schnupfen)
- Ungewollter Harnverlust beim Springen am Trampulin mit den Enkelkindern
- Urinverlust beim Wandern (vor allem beim Bergabgehen)
- Zunehmende Probleme beim Geschlechtsverkehrt (oft aus Angst, dabei ebenfalls Harn zu verlieren)
Behandlungsmöglichkeiten bei ungewolltem Harnverlust
Früher standen den Betroffenen nicht viele Optionen zur Behandlung offen – meist war die operative Therapie der einzige Ausweg. Doch Dank neuer und innovativer Behandlungsmöglichkeiten gegen Inkontinenz kann ich Sie von ungewolltem Urinabgang befreien und Ihnen zu einem neuen Lebensgefühl ohne Belastungsinkontinenz verhelfen!
Werden Sie Ihre Belastungs- bzw. Stressinkontinenz oder eine andere Form von Harninkontinenz los!
Lasertherapie gegen Inkontinenz
Die Therapie mit dem Smoothlaser wird intraurethrale (in der Harnröhre) durchgeführt und/oder in Kombination mit einer Magnetfeldbehandlung angeboten! Die Behandlung mittels Laser erfolgt ambulant und verletzungsfrei. Das Laserlicht regt den Körper zur Neubildung von körpereigenen, kollagenen Fasern an, was zu einem verbesserten Gewebszustand in der Vagina beiträgt. Nach 15-30 Minuten ist eine Sitzung vorbei und können danach ohne Einschränkungen Ihren Alltag ganz normal weiterführen.
Magnetfeldtherapie gegen Inkontinenz
Magnetstimulationstechnologie wird verwendet, um das Muskelgewebe der/des Betroffenen selektiv anzusprechen. Magnetische Impulse dringen in den Muskel ein und bewirken eine automatische Kontraktion. Die Beckenbodenmuskulatur wird somit gestärkt und der Belastungs- und Stressinkontinenz wird ein Ende gesetzt.
Wer bezahlt meine Therapie gegen Inkontinenz?
Natürlich ist die Kostenfrage eine wichtige! Die erbrachten Leistungen werden nicht von der Gesundheitskasse bezahlt. Nach Ihrem Termin bekommen Sie eine Honorarnote, die Sie, bei Bedarf, bei Ihrer privaten Krankenversicherung einreichen können. Für die genaue Abrechnungn fragen Sie am besten bei Ihrer Krankenversicherung nach!
Sie möchten weitere Informationen zum Thema Inkontinenz und die damit verbundenen Therapiemöglichkeiten?
Als Spezialist für Gynäkologie und Geburtshilfe stehe ich Ihnen zur Inkontinenzversorgung und -behandlung gerne zur Verfügung. Werden Sie mit mir gemeinsam Ihre Blasenschwäche los! Informieren Sie sich über die Behandlung von inkontinenz auf www.inkontinenz-behandlung.at oder kontaktieren Sie mich direkt unter 01 / 58 76 76 9.
verfasst von:
Prof. MR. Dr. Friedrich Gill, Facharzt für Frauenheilkunde und Geburtshilfe, Reproduktionsmediziner sowie Psychoonkologe
Dr. Friedrich Gill verfügt über langjährige Erfahrung sowie beste medizinische Kenntnisse, mit denen er seinen Patientinnen unterstützend zur Seite steht. Seine umfangreiche Berufserfahrung als Facharzt, kommt stets dem Wohl der Erkrankten zugute. Besonders im Bereich der Gynäkologie besticht er mit vielseitigem Wissen.