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Die Wechseljahre: Beginn, Ablauf & Symptome im Überblick

Inhaltsverzeichnis
Wechseljahre Menopause - wichtige Fragen geklärt

Jede Frau kommt früher oder später in die Wechseljahre – meist zwischen dem 45. und 55. Lebensjahr. Was es genau mit dieser besonderen Lebensphase auf sich hat, was während der Wechseljahre im Körper geschieht und welche Beschwerden auftreten können, verrät Ihnen der folgende Ratgeber.

Wechseljahre, Klimakterium, Menopause: wichtige Begriffe einfach erklärt

Der Begriff Wechseljahre bezeichnet die Jahre vor und nach der letzten Regelblutung. Frauen treten von einer Lebensphase in die nächste über – nämlich von der Phase, in der sie noch Kinder bekommen konnten, in die Phase, in der keine Schwangerschaft mehr möglich ist. Während sich die Begriffe Wechseljahre und Klimakterium auf den gesamten Prozess beziehen, ist mit der Menopause der Zeitpunkt der letzten Monatsblutung gemeint. Darüber hinaus unterscheiden Mediziner zwischen der Prä- und der Postmenopause: Bei Frauen in der Prämenopause haben die Wechseljahre bereits begonnen, die Regelblutung tritt aber noch auf; in der Postmenopause ist die letzte Blutung bereits erfolgt, die Wechseljahre sind aber noch nicht abgeschlossen.

Wann beginnen die Wechseljahre?

Wann die Wechseljahre beginnen, ist individuell sehr verschieden. Bei der letzten Regelblutung sind mitteleuropäische Frauen im Schnitt 51 Jahre alt – die Wechseljahre haben dann jedoch schon viel früher angefangen, in der Regel mit Mitte 40. Studien weisen darauf hin, dass starke Raucherinnen früher in die Wechseljahre eintreten; das Gleiche gilt für untergewichtige Frauen. Wird mit der Antibabypille verhütet, beginnt das Klimakterium hingegen häufig später. Die Spannbreite ist insgesamt sehr groß: Während manche Frauen bereits mit Anfang 40 erste körperliche Veränderungen wahrnehmen, tritt die Monatsblutung bei anderen Frauen selbst nach dem 50. Lebensjahr noch regelmäßig auf. Kommt es bereits vor dem 40. Lebensjahr zu keiner Blutung mehr, handelt es sich um vorzeitige Wechseljahre, deren Ursache sich meist nicht klären lässt. Frauen, die unsicher sind, ob ihre Wechseljahre bereits begonnen haben, können beim Gynäkologen eine Hormonuntersuchung durchführen lassen – diese ist aber in der Regel unnötig, weshalb die Kosten nur in Einzelfällen von den Krankenkassen übernommen werden.

Was genau passiert in den Wechseljahren?

Mit Beginn der Wechseljahre fährt der Körper die Produktion der weiblichen Geschlechtshormone Progesteron und Östrogen allmählich zurück. Die Folge: Der Eisprung bleibt immer häufiger aus und die Fruchtbarkeit nimmt ab. Die Regelblutungen kommen unregelmäßiger: Bei vielen Frauen ist der Zyklus zuerst verkürzt, dann länger als üblich, bevor die Menstruation schließlich ganz ausbleibt. Bis zur letzten Monatsblutung, der Menopause, ist eine Schwangerschaft weiterhin möglich, wenn auch deutlich unwahrscheinlicher. Frauen sollten also weiterhin verhüten, um ungewollte Schwangerschaften zu vermeiden.

Was sind typische Beschwerden in den Wechseljahren?

Die Wechseljahre gehen nicht zwangsläufig mit Symptomen einher. Etwa zwei Drittel aller Frauen haben gar keine oder nur leichte Beschwerden. Nur das verbleibende Drittel hat starke – das heißt therapiebedürftige – Symptome. Vor allem Hitzewallungen und Schweißausbrüche, gefolgt von Frösteln, sind weit verbreitet. Kommt es zu Nachtschweiß, ist meist auch der Schlaf gestört. Hier ein Überblick über weitere mögliche Beschwerden während der Wechseljahre:

Darüber hinaus haben Frauen in und nach den Wechseljahren ein erhöhtes Risiko für Osteoporose und Arteriosklerose, als Folge des niedrigen Östrogenspiegels. Arteriosklerose wiederum erhöht das Risiko für Schlaganfälle und Herzinfarkte. Tatsächlich ist das Herzinfarktrisiko bei Frauen nach den Wechseljahren genauso hoch wie das von Männern.

Viele Frauen klagen außerdem über häufige Blasenentzündungen. Dies hat gleich mehrere Ursachen: Durch den Östrogenmangel steigt der pH-Wert in der Scheide, was das Risiko für Infektionen erhöht. Gleichzeitig sind die Schleimhäute schlechter durchblutet, und auch die Kraft des Blasenschließmuskels nimmt in den Wechseljahren ab, was das Aufsteigen von Keimen begünstigt.

Können auch Männer in die Wechseljahre kommen?

Auch bei Männern unterliegt der Hormonspiegel mit zunehmendem Alter einem Wandel – dieser ist aber nicht so abrupt wie bei Frauen. Dies wird schon allein dadurch verdeutlicht, dass Männer selbst in hohem Alter noch Kinder zeugen können. Das männliche Sexualhormon Testosteron wird vom Körper jedoch in geringerer Menge produziert, was sich beispielsweise durch eine Gewichtszunahme am Bauch, Verstimmungen und allgemeine Antriebslosigkeit sowie durch eine Verminderung der Libido bemerkbar machen kann. Sind die Symptome in dieser häufig als “männliche Wechseljahre” bezeichneten Phase sehr stark ausgeprägt, kann der Testosteronspiegel mithilfe von Tabletten künstlich erhöht werden.

Gut durch die Wechseljahre kommen: Tipps

Frauen können einiges tun, um gut durch die Wechseljahre zu kommen. Besonders wichtig ist ein gesunder Lebensstil, der jedoch nicht erst mit dem Start des Klimakteriums gepflegt werden sollte. Eine ausgewogene Ernährung mit viel Gemüse, Obst und einem hohen Vollkornanteil (sofern verträglich) nimmt dabei einen hohen Stellenwert ein. Viele Frauen in den Wechseljahren klagen über eine Gewichtszunahme. Diese muss jedoch nicht zwangsläufig durch die Hormonumstellung verursacht worden sein. Mit zunehmendem Alter sinkt der Kalorienbedarf – unter anderem, weil die Muskelmasse abnimmt. Dem können Sie entgegenwirken, indem Sie viel Sport und Bewegung in Ihren Alltag integrieren und auf fettige Speisen, Süßigkeiten und Co. weitgehend verzichten.

Bei leichten Beschwerden können pflanzliche Arzneimittel Ihnen Linderung verschaffen – beispielsweise Präparate mit Mönchspfeffer oder Traubensilberkerze, die einen regulierenden Einfluss auf den Hormonhaushalt haben. Darüber hinaus können einige pflanzliche Lebensmittel den Östrogenmangel in den Wechseljahren zu einem kleinen Teil ausgleichen – beispielsweise Hülsenfrüchte und Soja. Weitere nützliche Tipps hier im Überblick:

Außerdem gilt: Nehmen Sie bei starken Beschwerden ärztliche Hilfe in Anspruch – auch und gerade dann, wenn die Psyche leidet. In Einzelfällen kann eine Hormontherapie sinnvoll sein, allerdings sollten Sie die möglichen Nebenwirkungen (erhöhtes Brustkrebsrisiko, erhöhtes Thromboserisiko) bedenken und sich individuell von Ihrem Gynäkologen oder Hausarzt beraten lassen.

Fazit: die Wechseljahre annehmen

Viele Frauen haben Angst vor den Wechseljahren – dabei läuft diese Lebensphase für die meisten Betroffenen ohne schwerwiegende Beschwerden ab. Wird der Alltag durch Hitzewallungen, Schlafstörungen oder andere Beschwerden beeinträchtigt, helfen pflanzliche Präparate oder – nach einem sorgfältigen ärztlichen Aufklärungsgespräch – Hormontherapien. In jedem Fall gilt: Frauen sollten die Wechseljahre als das annehmen, was sie sind: als einen vollkommen natürlichen Prozess, den jede Frau früher oder später durchlaufen muss. Eine gesunde Ernährung, Sport und soziale Kontakte können dabei helfen und den Wechseljahren ihren Schrecken nehmen.

verfasst von:

Dr. Katerina Kovalenko, Fachärztin für Gynäkologie und Geburtshilfe

Wir sehen unsere Berufung darin, für unsere Patientinnen da zu sein, und sie von der Pubertät an ein Leben lang zu betreuen und zu begleiten. Schwerpunkt: Mammakarzinoms (Brustkrebs)

Durch meine langjährige Tätigkeit im Brustgesundheitszentrum der Klinik Landstrasse (ehemals Krankenhaus Rudolfstiftung), biete ich insbesondere auf dem Gebiet der Brustkrebsvorsorge und Brustkrebstherapie eine hohe Expertise.

Fotoquellen: Adobe Stock, https://stock.adobe.com; https://elements.envato.com

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