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Vasektomie – Die Sterilisation beim Mann

Inhaltsverzeichnis
Vasektomie - Sterilisation beim Mann

Die Vasektomie ist ein einfacher chirurgischer Eingriff für Männer, die ihre Familienplanung bereits abgeschlossen haben oder nicht planen, Kinder zu bekommen. Der Mann wird sterilisiert, indem die Samenleiter, die die Spermien von den Hoden zur Harnröhre transportieren, durchtrennt und versiegelt werden (Samenleiterunterbindung). Dadurch wird verhindert, dass sich die Spermien mit der Samenflüssigkeit vermischen und eine Eizelle befruchten. Somit ist dieser Eingriff eine endgültige Entscheidung. Zwar ist eine Rückoperation (Refertilisation) möglich, dabei kann aber nicht garantiert werden, dass die Fruchtbarkeit eines Mannes wiederherstellbar ist.

Erfahren Sie im Folgenden mehr zum Thema “Vasektomie”, die aktuelle Gesetzeslage in Österreich sowie mögliche Vor- und Nachteile dieses chirurgischen Eingriffs.

Vasektomie - Sterilisation beim Mann Gesetzeslage in Österreich

Voraussetzungen für eine Vasektomie - Die Gesetzeslage in Österreich

Grundsätzlich ist es in Österreich untersagt, eine Vasektomie (ohne medizinische Notwendigkeit) an Patienten unter 25 durchzuführen. Ab dem vollendeten 25. Lebensjahr greift eine Sonderregelung gemäß § 90, Abs. 2 des StGB die besagt, dass eine Vasektomie ab dem 26. Lebensjahr möglich ist, wenn der Betroffene dem medizinischen Eingriff zustimmt und freiwillig einwilligt, die Sterilisation durchführen zu lassen.

Diese Einwilligung wird in schriftlicher Form im Zuge eines Informationsgespräches mit dem behandelnden Arzt erteilt. Dieses Gespräch dient dem Zweck, dass dem Betroffenen die Ernsthaftigkeit der Konsequenzen bekannt ist und dieser sich im Klaren ist, dass der Eingriff endgültig ist. Dabei muss der Patient nicht bereits Vater geworden sein – auch Männer, die noch keine Kinder haben können sich sterilisieren lassen.

Wer führt eine Vasektomie durch?

Die Vasektomie wird in der Regel von einem Urologen oder einem in einem Krankenhaus praktizierendem Facharzt für Chirurgie in der Urologie-Abteilung durchgeführt. In der Regel findet vor der Operation ein Gespräch statt, in dem festgestellt wird, ob alle Voraussetzungen für die Durchführung einer Vasektomie erfüllt sind, bevor der Eingriff geplant werden kann. Am besten rufen Sie im Vorfeld in der jeweiligen Einrichtung an, um sich zu erkundigen, ob im Krankenhaus Ihrer Wahl Vasektomien durchgeführt werden.

Den behandelnden Arzt vor dem Eingriff kennenzulernen wird Ihnen ebenfalls helfen, Ihre Ängste vor dem Eingriff minimieren! Sie suchen noch nach einem passenden Urologen? Nutzen Sie unsere Plattform und suchen Sie nach einem Urologen in Ihrer Nähe!

Vasektomie - Sterilisation beim Mann

Was passiert bei der Sterilisation eines Mannes (Vasektomie)?

Die Sterilisation beim Mann bringt zwar große Veränderungen mit sich, der Vasektomie Eingriff an sich ist aber relativ unspektakulär.  Der Chirurg verschafft sich durch zwei Schnitte im Hodensack Zugang zu den Samenleitern, die die Spermien aus den Hoden transportieren. Die Samenleiter werden dann durchtrennt und die Enden des Samenleiters mit einer chirurgischen Klammer oder einem Kauter verschlossen. Damit der Eingriff vollendet werden kann, müssen beide Samenleiter durchtrennt werden. Die verödeten Samenleiter werden nun in verschiedenen Bereichen des Hodensacks gelagert, so dass sie nicht wieder zusammenwachsen können.

In der Regel ist nach dem Eingriff kein Krankenhausaufenthalt erforderlich. Der Patient kann meist noch am selben Tag der Operation nach Hause gehen.

Der Eingriff dauert etwa 30 Minuten und wird in der Regel unter örtlicher Betäubung durchgeführt, das heißt, der Patient ist während des Eingriffs wach, spürt aber keine Schmerzen. Eine Vollnarkose ist nur in Ausnahmefällen notwendig.

Vasektomie - Sterilisation beim Mann - Was passiert bei einer Vasektomie?

Was muss ich nach einer Vasektomie beachten?

Unmittelbar nach der Vasektomie sollten sich die Patienten unbedingt schonen und ihrem Körper Ruhe gönnen. Das Kühlen des Bereichs kann auch bei der Schmerzbehandlung helfen. Häufig müssen Patienten für 2-3 Tage nach der Operation mit leichten Beschwerden rechnen. Anderen Patienten hingegen verspüren bis zu 3 Wochen nach der Operation ein Ziehen oder leichte Schmerzen im Hodensack. Meist ist mit keinen oder nur sehr leichten Beschwerdennach der Vasektomie zu rechnen.

Wurde die Vasektomie von einem erfahrenen Urologen fachgerecht durchgeführt, so sind auch Komplikationen (z.B. Wundheilungsstörungen, Nachblutungen) sehr selten. Empfehlenswert ist es, wenn man etwa 5 bis 7 Tage nach dem Eingriff auf sportliche Aktivitäten, Sex etc. verzichtet.

Vasektomie - Sterilisation beim Mann

Wie sicher ist eine Vasektomie?

Die Vasektomie ist, neben der Sterilisation der Frau, mit einem Pearl Index von 0,1 die sicherste Form der Verhütung unter allen Verhütungsmethoden für den Mann. Um sicherzugehen, dass der Eingriff erfolgreich war, wird dessen Erfolg mehrmals überprüft.

Die erste Kontrolle findet etwa sechs Wochen nach der Sterilisationsoperation statt. Der Patient kann entweder eine neu gewonnene Samenprobe in die Praxis mitbringen oder sie vor Ort herstellen.

WICHTIG: Die Probe darf nicht älter als 45 Minuten sein! Das Ejakulat wird anschließend genau untersucht um zu sehen, ob sich noch Samenzellen darin befinden. Auch wenn in dieser ersten Probe keine aktiven Spermien nachweisbar sind, gilt der Eingriff noch nicht als erfolgreich. Der Urologe bestätigt den Erfolg der Operation erst dann, wenn in der zweiten Kontrolle, etwa acht Wochen nach dem Eingriff, keine Spermien mehr vorhanden sind.

Gibt es bei einer Vasektomie Risiken oder Nebenwirkungen?

Auch wenn die Sterilisation des Mannes ein risikoarmes Verfahren ist, handelt es sich dennoch um einen chirurgischen Eingriff, der, wenn auch selten, mit Risiken und Nebenwirkungen einher gehen kann. Dabei ist entscheidend, welchen Arzt Sie für Ihre Operation wählen. Wenn Sie die Möglichkeit haben, einen erfahrenen Urologen zu wählen, der eine hohe Anzahl erfolgreicher Operationen vorweisen kann, wird dies Ihr Risiko verringern. Wenn Sie nach dem Eingriff Beschwerden, eine veränderte Färbung oder Fieber verspüren, sollten Sie unbedingt sofort Ihren Arzt kontaktieren.

Mögliche Komplikationen sind im Folgenden aufgeführt:

Vasektomie - Sterilisation beim Mann

Diverse Studien sind zu dem Schluss gekommen, dass eine Vasektomie das Risiko erhöhen kann an Prostatkrebs zu erkranken. In Fachkreisen wird seit einigen Jahren viel darüber diskutiert, da bislang noch keine Erklärung für den Zusammenhang gefunden wurde und deshalb noch nicht bestätigt werden kann, ob hier ein Zusammenhang besteht.

FAQ zum Thema Vasektomie

Eine Sterilisierung beim Mann ist die sicherste Verhütungsmethode mit einem Pearl Index von 0,1, da der Mann durch die Samenleiterunterbindung unfruchtbar wird. Dennoch sollte besonders in den ersten Wochen nach der Vasektomie nicht zur Gänze auf Verhütung verzichtet werden, da bei der Ejakulation nach wie vor in den Samenleitern verbliebene, befruchtungsfähige Spermien ausgestoßen werden können.

Die Samenleiterunterbindung beim Mann bzw. Vasektomie hat einen Pearl Index von 0,1 und gilt somit als sicherste Verhütungsmethode, wenn man in Zukunft von einer Familienplanung absieht.

Zu den großen Vorteilen einer Vasektomie zählen, dass diese keinerlei Einfluss auf die Sexualität des Mannes hat. Das Gefühl bei der Ejakulation und die damit verbundene Lust bleiben erhalten. Im Gegensatz dazu kann es bei Frauen, die die Antibabypille einnehmen, zu verminderter sexueller Lust, Müdigkeit, Scheidentrockenheit oder anderen Begleiterscheinungen kommen,

Ein weiterer Vorteil ist die relativ unkomplizierte Handhabung des Eingriffes. Im Gegensatz zur Sterilisation bei Frauen ist die Sterilisation bei Männern wesentlich unkomplizierter, da sie nicht unter Vollnarkose sondern unter lokaler Betäubung stattfindet.

Ein letzter großer Vorteil ist der gute Schutz für Frauen vor einer Schwangerschaften. Mit einem Pearl Index von 0,1 zählt die Vasektomie somit zu den sichersten Verhütungsmethoden überhaupt.

Bei der Sterilisation wird lediglich der Samenleiter durchtrennt, während bei der Kastration die Keimdrüsen entfernt werden. Letzteres hätte weitreichende Auswirkungen auf den Hormonhaushalt und das Wohlbefinden eines Mannes. Außerdem verursacht eine Sterilisation in der Regel keine Symptome, während eine Kastration spürbare Auswirkungen hätte.

Die Kosten einer Vasektomie können sehr unterschiedlich ausfallen und je nach behandelndem Arzt variieren. Insofern der Eingriff medizinisch nicht notwendig ist, muss jener vom Mann selbst bezahlt werden. Seien Sie sich deshalb im Vorfeld über die damit verbundenen Kosten bewusst!

Fotoquellen: Adobe Stock, https://stock.adobe.com; https://elements.envato.com

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