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Reiseimpfberatung

Inhaltsverzeichnis

Reiseimpfberatung

Durch die Globalisierung nehmen Reisen nicht nur aus touristischen Gründen zu, sondern es gilt auch den Wunsch nach berufs- und ausbildungsbedingten Auslandsaufenthalten zu berücksichtigen.

Im Rahmen der Reiseimpfberatung bietet sich eine wichtige Gelegenheit den Impfpass zu kontrollieren und so etwaige Impflücken zu schließen.

Somit ist die Reiseimpfberatung ein elementarer Bestandteil der Gesundheitsvorsorge.1

Nicht nur die Reisemedizin, sondern auch die allgemeine Impfmedizin wird immer komplexer und bedarf einer ständigen Fort- und Weiterbildung der Ärztin/ des Arztes.

Man muss sich mit alten und neuen Erkrankungen auseinandersetzen, neue Impfungen kommen auf den Markt, Impfempfehlungen werden länder- und altersspezifisch angepasst, Impfschemata ändern sich.

Das Beratungsgespräch

Unter anderem hat deswegen das individuelle Beratungsgespräch mit der Ärztin/dem Arzt des Vertrauens einen hohen Stellenwert in der Reiseimpfberatung.

Im Zuge eines Reiseimpfberatungsgespräches verfolgt man im Grunde zwei Äste.

Der eine Ast geht auf den Status der allgemeinen Grundimmunisierungen des Kunden ein, welche sich an die Empfehlungen des NIGs (Nationalen Impfgremiums) für Österreich hält. Hier werden Vorimpfungen, Gesundheitszustand, Alter, Geschlecht und individuelle Risikofaktoren (Beruf, Umfeld, persönliche Gepflogenheiten,…) berücksichtigt.

Der zweite Ast setzt sich spezifisch mit dem Reiseziel auseinander. Hier müssen ebenfalls mehrere Aspekte individuell beleuchtet werden. Zum einen müssen die länderspezifischen Ein-und Ausreisevorschriften beachtet werden, welche nicht selten damit in Verbindung stehen, wie lange man vor Ort bleibt, von welchem Land man einreist, oder auch z.B. wie lange man auf welchem Flughafen im Transitbereich war.

Zum anderen ergibt sich ein individuelles Risikobild abhängig davon, ob es ein Kurz-oder Langzeitaufenthalt sein wird. Ist es ein reiner Strandaufenthalt in einem gehobenen Hotel, so wird sich ein anderes hygienisches Risiko abzeichnen, als wenn man mit dem Rucksack für einige Wochen unterwegs sein wird mit einem eher kleineren Budget. Unter anderem wird unterschieden, ob es eine Urlaubsreise ist, handelt es sich um einen Besuch von Familie und Freunden, oder ist es beruflicher Natur. Wobei auch hier zu hinterfragen ist, ob der berufliche Aufenthalt vor allem in einem Bürogebäude sein wird, oder handelt es sich z.B. um ein Charity Projekt unter einfachen hygienischen Bedingungen.

Hier nur ein Auszug über einzelnen Impfungen im Erwachsenenalter:

Grundlegende Impfungen die es allgemein in Österreich auf Vollständigkeit zu überprüfen, ergänzen, oder aufzufrischen gilt:

Bei erhöhtem Risiko, z.B. Kontakt mit Kindern: Meningokokken B / ACWY

Ab dem 50.LJ.: Herpes Zoster,

Ab dem 60.LJ.: Pneumokokken, Impfintervalle von z.B. Diph/Tet/Pertussis-Booster,oder FSME-Booster ändern sich.2

Reisespezifische Impfungen und Beratung müssen individuell besprochen und anhand des persönlichen und länderabhängigen Risikoprofils empfohlen werden. Hier nur ein kurzer Einblick:

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Es gilt auf den Kunden und seine Reise spezifisch einzugehen, um relevante Aspekte der Reise und eine individuelle Risiko-Nutzen-Bewertung für die einzelnen Impfungen beurteilen und abgeben zu können.

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verfasst von:

Dr. med. univ. Dominique Moy-Wagner

Dr. Dominique Moy-Wagner ist Ärztin für Allgemein- und Familienmedizin. Im Zuge ihrer Vertretungstätigkeiten in “Die Tropenordination – Tropeninstitut Wien Mitte” bietet sie Reiseberatung sowie Reiseimpfungen an.

1 Epidemiologisches Bulletin 14/2023 (6.April 2023), Empfehlung der STIKO und DTG zu Reiseimpfungen, S.8 von 195

2 Impfplan Österreich 2023, Version 1.0 vom 20. Dezember 2022, www.sozialministerium.at

3 Bundesministerium Soziales, Gesundheit, Pflege und Konsumentenschutz, Infektionskrankheiten A-Z  Dengue-Fieber, www.sozialministerium.at

4 CRM Handbuch, Reisemedizin 2023, 59 Ausgabe

Fotoquellen: Adobe Stock, https://stock.adobe.com; https://elements.envato.com

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