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Kniegelenksarthrose

Inhaltsverzeichnis

Das sollten Sie über Kniegelenksarthrose wissen

Bei der Kniegelenksarthrose handelt es sich um einen Verschleiß des Kniegelenks. Sie wird medizinisch als Gonarthrose bezeichnet und ist oft mit starken Schmerzen verbunden. Betroffen sind zwar meist ältere Menschen, allerdings kann die Kniegelenksarthrose auch schon in jungen Jahren auftreten. Zu den Hauptursachen gehören neben dem Lebensalter und starkem Übergewicht auch körperliche Belastungen wie beispielsweise das Heben und Tragen von schweren Gegenständen, ausgeprägte O- oder X-Beine sowie Vorerkrankungen wie Meniskusverletzungen.

Von den ersten Symptomen bis zur Diagnose

Anfangs treten die Schmerzen häufig nur beim Treppensteigen oder beim Aufstehen nach längerem Sitzen auf, also immer dann, wenn das Knie gebeugt wird. Schon in diesem frühen Stadium sollten Sie Ihre Symptome vom Orthopäden abklären lassen. Später bereiten dann auch längere Spaziergänge und stehende Tätigkeiten Schmerzen.
Ihr Orthopäde wird zunächst die Beweglichkeit des Knies prüfen. Er untersucht, ob das Gelenk geschwollen ist, und möchte von Ihnen genau wissen, wann und in welchem Bereich des Knies die Schmerzen auftreten. Durch eine Blutuntersuchung können andere Erkrankungen wie beispielsweise Gicht und Rheuma ausgeschlossen werden. Endgültige Sicherheit liefern dann Röntgenaufnahmen des Kniegelenks.

Wie kann Kniegelenksarthrose behandelt werden?

Da der Leidensdruck für die Betroffenen oft erheblich ist, geht es zunächst darum, die Schmerzen zu lindern. Dafür stehen sogenannte NSAR, also nichtsteroidale Antirheumatika zur Verfügung. Die Medikamente lindern den Schmerz und hemmen die Entzündung. Heilen können sie Kniegelenksarthrose jedoch nicht und sie sind auch keine Dauerlösung, da sie langfristig den Magen, die Leber oder die Nieren angreifen. Bei einer akuten Entzündung kann Ihr Orthopäde Cortison ins Kniegelenk injizieren. Damit die Erkrankung nicht so schnell fortschreitet, ist es wichtig, eventuelles Übergewicht abzubauen. Moderate sportliche Betätigung sorgt für eine Stärkung der Muskeln, was zu mehr Stabilität beiträgt und die Gelenke entlastet. Besonders empfehlenswerte Sportarten sind Radfahren, Schwimmen und Nordic Walking. Beim Laufen tragen Sie idealerweise Schuhe mit einer guten Stoßdämpfung. Eventuell wird Ihnen Ihr Orthopäde auch Physiotherapie, Akupunktur, eine Stoßwellenbehandlung oder eine Lasertherapie empfehlen. Kommt es aufgrund der Kniegelenksarthrose zu Fehlstellungen, können Orthesen oder Schuheinlagen helfen.

Wann muss die Kniegelenksarthrose operiert werden?

Zeigt eine konservative Behandlung keinen Erfolg oder sind die Schmerzen dauerhaft unerträglich, wird Ihnen Ihr Orthopäde eine Operation empfehlen. Arthroskopien kommen mittlerweile nur noch selten zum Einsatz, da sie meist nur kurzzeitig helfen. Sollten Meniskusschäden Auslöser für die Kniegelenksarthrose sein, sind sie aber durchaus eine sinnvolle Lösung. Bei starken X- oder O-Beinen kann eine Osteotomie das Mittel der Wahl sein. Dabei handelt es sich um eine Knochenumstellung, die für eine gleichmäßige Belastung auf die Kniegelenke sorgt und das Fortschreiten der Arthrose verlangsamen kann. In vielen Fällen hilft bei hochgradigem Gelenkverschleiß aber nur noch ein künstlicher Gelenkersatz. Im Fachjargon wird er Knie-TEP (TEP=Totalendoprothese) genannt. Mittlerweile gibt es sehr schonende Operationsmethoden, so dass die Patienten relativ schnell wieder auf den Beinen sind. Außerdem haben die künstlichen Implantate inzwischen eine lange Lebensdauer von etwa 15 Jahren. Die meisten Patienten sind nach der Operation wieder schmerzfrei und können sich – nach der Rehabilitation – wieder gut bewegen. Je nach Heilungsverlauf und individueller Befindlichkeit ist anschließend auch wieder moderater Sport möglich.

verfasst von:

OA Dr. Raffael Nepp, Facharzt für Orthopädie und Orthopädische Chirurgie

In seiner Ordination bietet er individuelle und fundierte medizinische Versorgung nach neuesten Erkenntnissen an. Im Vordergrund stehen die genaue Diagnosestellung und das beratende Gespräch sowie fachliche Kompetenz. Alternative Heilmethoden ergänzen sinnvoll die orthopädische Facharztbehandlung. Er ist seit über 10 Jahren bin ich als Arzt tätig.

Fotoquellen: Adobe Stock, https://stock.adobe.com; https://elements.envato.com

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